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Endlich die rote Karte:
Vorsperre für Hoyzer

Wettskandal: Ermittlungen auch in Österreich


Frankfurt/Main (WB). Die Entscheidung kommt spät, und sie war längst überfällig: Der im Wett- und Manipulationsskandal Hauptbeschuldigte Robert Hoyzer ist bis auf weiteres vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus dem Verkehr gezogen worden. Das DFB-Sportgericht verhängte gegen den geständigen Ex-Schiedsrichter wegen grob unsportlichen Verhaltens eine so genannte »Vorsperre«.
Hoyzer hatte in der Anhörung durch den Sportgerichts-Vorsitzenden Rainer Koch am Mittwoch in Essen eingestanden, mehrfach nach Verabredung mit Kunden von Wettbüros Spiele des DFB-Pokals, der 2. Bundesliga und der Regionalliga manipuliert zu haben. Insgesamt hatte Hoyzer für seine Manipulationen 67 000 Euro Schmiergeld sowie einen Plasmabildschirm erhalten.
Deshalb wurde der 25-jährige Berliner auf Grund der Schwere der vorgeworfenen Verfehlungen mit sofortiger Wirkung im Vorgriff auf das noch durchzuführende Sportstrafverfahren im Wege der einstweiligen Verfügung gesperrt.
Die österreichische Kriminalpolizei will im Zuge der Manipulationsaffäre um Schiedsrichter Robert Hoyzer gegen Fußball-Torhüter aus Bregenz ermitteln. »Es gibt Hinweise, dass von Berlin nach Bregenz etwas gelaufen ist«, sagte der Vorarlberger Sicherheitsdirektor Elmar Marent der österreichischen Nachrichtenagentur APA und kündigte an: »Wir werden uns mit den Torhütern unterhalten.«
Marent hatte die aus Deutschland über Interpol angeforderten Ermittlungsakten erhalten und ausgewertet. Der übermittelte Erstbericht aus Berlin gehe aber nicht ins Detail, die Verdachtsgründe blieben eher dürftig.

Artikel vom 11.02.2005