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Auf fliegenden Teppichen
Blasebalg treibt die     Käufer über den Basar von Akaba
Zum Spielen braucht man manchmal Würfel, manchmal Karten. Dass ein kleiner Blasebalg die Spielfigur bewegt, ist neu. Umgesetzt wurde diese ungewöhnliche Idee von Guido Hoffmann erstmals in dem Brettspiel »Akaba« von Haba.
Die Veranstalter der am Dienstag zu Ende gegangenen Nürnberger Spielwarenmesse fanden die Idee so super, dass sie »Akaba« eine hohe Auszeichnung verliehen. Der Preis -Ê»Toy Innovation Award« -Ê ehrt die Erfinder von Spielwaren, die sich mal etwas ganz Neues einfallen lassen. Er wird in mehreren Kategorien verliehen. »Akaba«, das die Jury in der Kategorie »Geschicklichkeit« auf den ersten Platz Êgesetzt hat, ist das einzige Brettspiel für Kinder, das in diesem Jahr in Nürnberg einen Preis erhielt.
Der Spielablauf ist leicht erklärt: Zwei bis vier Spieler schlüpfen in »Akaba« in die Rolle von Einkäufern. Auf der Liste der Geschenke, die sie besorgen sollen, befinden sich fünf Gegenstände. Unklar ist zunächst, welche Waren die einzelnen Händler führen. Kleine Hinweise ergeben sich manchmal dadurch, dass Mitspieler ein falsches Warenkärtchen aufdecken. Das gilt es sich zu merken -Êganz wie bei »Memory«.
Der Spieler, der gerade am Zug ist, treibt mit dem kleinen Gummi-Blasebalg seinen Teppichflieger über das Spielbrett. Er muss sich beeilen, denn seine Flugzeit ist begrenzt. Während er nämlich für ordentlich Wind sorgt, würfelt ein Mitspieler mit zwei Farbwürfeln. Sobald beide die gleiche Farbe zeigen, ruft er »Koff« - und der Blasebalg wechselt zum nächsten Mitspieler.
Ein solcher Flug gegen die Zeit ist ganz schön aufregend. Keine Zweifel: Da kann es auch mal hektisch werden. Doch zuviel Pusten schadet -Êetwa wenn der Teppich umkippt, in den Brunnen (eine kreisrunde Fläche in der Mitte des Spielbretts) oder aus Versehen vom Spielplan fällt. Dann ist der Spielzug ebenfalls zu Ende.
Glücklicherweise findet der Teppich jedoch meistens sein Ziel, also einen der vielen Marktstände von Akaba. Dort warten bei den kleinen Buden ein, bei den größeren zwei Geschenkkärtchen darauf, aufgedeckt zu werden. Ist das Richtige gefunden, wird es auf den Teppich geladen. Das luftgetriebene Fahrzeug wird allmählich schwerer. Auf diese Art bleibt das Pusten mit Hilfe des Blasebalgs eine Herausforderung, für die man jedoch, je öfter »Akaba«Êgespielt wird, eine immer größere Geschicklichkeit entwickelt. Gewinner ist, wer zuerst alle fünf Geschenke für die Verwandtschaft beisammen hat.
»Akaba« ist ein schönes und temporeiches Spiel, das man gerne öfter herausholt. Der Preis liegt im guten Spielwarenhandel bei knapp 30 Euro. Bernhard Hertlein

Artikel vom 19.02.2005