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Pekerman zügelt seine »Gauchos«

Argentinien-Kader mit den Liga-Legionären Placente und D'Alessandro


Düsseldorf (dpa). Für Argentiniens Nationaltrainer José Pekerman ist das Länderspiel gegen Deutschland eine wichtige Nagelprobe. Deshalb ließ sich der 55-Jährige vor der Partie kaum in die Karten sehen. Bei den zwei Trainingseinheiten schloss er gestern die Öffentlichkeit aus und gab sich selbst ungewohnt wortkarg. »Die Kategorie des Rivalen erhöht die Ansprüche«, begründete er die Abschottungspolitik. Auch taktisch will Pekerman die »Gauchos« eher zügeln. »Das System wird ein klassisches sein: mit einer Viererkette und zwei Stürmern«, kündigte er eine sehr kontrollierte Offensive an.
Mit dieser Marschroute hat sich Argentiniens Nationalelf während seiner gut fünfmonatigen Amtszeit an die Spitze der südamerikanischen WM-Qualifikation, nicht aber immer in die Herzen der Fußball besessenen Landsleute gespielt. »Das Spieltempo ist ein anderes, als das unter seinem Vorgänger Marcelo Bielsa. Beide sind aber Siegertypen«, meinte Diego Placente von Bayer 04 Leverkusen diplomatisch.
Der Verteidiger ist nach dem Ausfall von Andrés D'Alessandro (VfL Wolfsburg) einziger Bundesliga-Akteur bei den »Albiceleste« (den Hellblauen), bei denen zudem nur noch Torwart Roberto Abbondanzieri von den Boca Juniors Buenos Aires in der Heimat spielt.
»Argentinien anzuschauen ist ein Genuss. Sie spielen richtig guten Fußball auf hohem Niveau«, berichtete DFB-Assistenztrainer Joachim Löw. Respekt haben aber auch die Argentinier vor den Deutschen, die sie zuletzt am 17. April 2002 in Stuttgart 1:0 besiegten. »Ohne Zweifel, Deutschland ist eine der großen Mannschaften der Welt«, sagte Torjäger Hernan Crespo vom AC Mailand, der nach einer Formkrise erstmals seit Juni 2003 wieder dabei ist.

Artikel vom 09.02.2005