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»Bank boykottieren«

Aufruf der SPD-Politikern Andrea Ypsilanti


Frankfurt/Main (AP). Der Streit über den angekündigten Stellenabbau bei der Deutschen Bank verschärft sich: Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti rief gestern Kunden zu einem Boykott des Geldinstituts auf und erntete dafür sowohl Unterstützung als auch Kritik von Parteifreunden. Dagegen zeigte sich Aufsichtsratschef Rolf-Ernst Breuer von den heftigen Reaktionen überrascht. Die SPD-Landeschefin sagte, dass sich Kunden ihrer Verbrauchermacht bewusst werden sollten, wenn sich Vorstände ihrer gesellschaftlichen Mitverantwortung entzögen. »Jeder Kunde der Deutschen Bank kann sich überlegen, ob er nicht mehr für die Arbeitsplätze in Deutschland tut, wenn er zu einer öffentlich-rechtlichen Sparkasse oder oder zu einer Genossenschaftsbank wechselt«, sagte Ypsilanti. Vorstandschef Josef Ackermann habe mit dem angekündigten Abbau von 6400 Stellen den Eindruck entstehen lassen, dass jede Unternehmensethik verloren gegangen sei. Ypsilanti: »Der Chef der Deutschen Bank bekommt den Hals nicht voll.« SPD-Präsidiumsmitglied Andrea Nahles und Juso-Chef Björn Böhning schlossen sich ihrem Boykottaufruf an.

Artikel vom 09.02.2005