10.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Irrwitzige Agenten

»Clever & Smart« - Comic als Realverfilmung


Sie sind die irrwitzige Antwort auf James Bond und Jerry Cotton: Die beiden Comic-Helden Fred Clever und Jeff Smart kämpfen seit fast 50 Jahren gegen das Böse. Dabei sind sie eher das Gegenteil ihrer Namen, sie bestechen eher durch Einfalt und Faulheit als durch Spürsinn und Killerinstinkt. Dennoch gelingt es den Geschöpfen des spanischen Zeichners Francisco Ibáñez irgendwie immer, ihre Mission zu erfüllen - auch wenn dabei einiges zu Bruch geht.
Der spanische Regisseur Javier Fesser hat die Abenteuer von »Clever & Smart« erstmals als Realverfilmung auf die Kinoleinwand gebracht - mit gemischtem Erfolg: In Spanien wurde der Film 2003 zu einem der erfolgreichsten überhaupt, in Deutschland dürfte der ganz spezielle Humor aber kaum so gut ankommen.
Comicverfilmungen sind ja stets eine heikle Sache: Normale Filmfans können mit der überzogenen Darstellung und dem comic-haften Look oft wenig anfangen, echten Fans des Genres hingegen gehen die Realverfilmungen häufig nicht weit genug. »Clever & Smart« dürfte da keine Ausnahme bilden, zumal der Film stark auf Blödelhumor setzt.
Wie bei vielen Comics ist die Story nur Rahmenhandlung für eine Abfolge von Gags, Absurditäten und Torheiten. Als Clever und Smart wieder einmal versagen, engagiert ihr Chef den großspurigen Detektiv Fredy Muskulus, um die neue Geheimwaffe DDT (Demoralisator der Truppen) zurückzuholen, die auf dem Weg zu einem irren Diktator ist.
Die Lacher werden zumeist durch absurde Gewaltszenen und aberwitzige Handlungen provoziert, Sprachwitz ist selten. Wer gehobene Unterhaltung sucht, wird sich kaum in eine Vorstellung von »Clever & Smart« verirren; Fans des Blödelhumors und der Comicserie dürften aber ihren Spaß haben.

Artikel vom 10.02.2005