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Ertl verlängert ungeliebtes Abo

Pärson gewinnt auch Riesenslalom

Santa Caterina (dpa). Martina Ertl zeigte eine bravouröse Leistung, und doch wollten die Tränen der Enttäuschung kein Ende nehmen.

Nur um 4/100 Sekunden fuhr die 31-Jährige bei der Ski-WM im Riesenslalom an Bronze vorbei und verpasste als Vierte die erste deutsche Medaille dieser Titelkämpfe knapp. »Da kann man nichts machen, so ist das Leben. Aber 4/100, das ist schon bitter und tut schon weh«, schluchzte Ertl. »Ich hätte gerne noch einmal eine Medaille gewonnen.«
Ihren traditionellen Bauchklatscher als Zeichen der Freude zeigte die Schwedin Anja Pärson, die in 2:13,63 Minuten nach dem Super-G ihr zweites Gold dieser Titelkämpfe holte. 2003 war die 23 Jahre alte Gesamtweltcupsiegerin bereits Riesenslalom-Weltmeisterin, 2001 holte sie Slalom-Gold. »Dies ist ein unglaublicher, wundervoller Sieg für mich, zumal ich in dieser Saison im Riesenslalom gar nicht so gut gefahren bin«, sagte Pärson. Silber sicherte sich Tanja Poutiainen (Finnland/2:13,82) vor Julia Mancuso (USA/2:14,27). Annemarie Gerg (Lenggries) belegte in 2:16,86 Minuten Platz 17, Petra Haltmayr (Rettenberg) schied im ersten Lauf aus.
In 2:14,31 Minuten musste Ertl bereits zum vierten Mal mit dem undankbaren vierten Platz bei einem internationalem Großereignis vorlieb nehmen. 1998 wurde sie bei Olympia in Nagano innerhalb von 24 Stunden jeweils Vierte in Slalom und Riesenslalom, vier Jahre zuvor verpasste sie in Lillehammer knapp das Podest.
»Sportlich war das eine Super-Leistung von ihr«, sagte Cheftrainer Wolfgang Maier. Nach den enttäuschenden Ergebnissen in Abfahrt und Super-G wurde Ertls Resultat trotzdem als der erhoffte Befreiungsschlag gewertet. Maier: »Wir werden das feiern wie eine Medaille, weil's so knapp war.«
Die Kombinations-Weltmeisterin von 2001 hatte in diesem Winter als Dritte beim Weltcup in Maribor im Riesenslalom nur einmal das Podium erreicht. Daher waren ihr bei der WM nur Außenseiterchancen eingeräumt worden. Ertl: »Dafür, wie die Saison gelaufen ist, bin ich ein gutes Rennen gefahren. In Maribor hatte ich das Glück, wobei mir das Glück heute lieber gewesen wäre.«

Artikel vom 09.02.2005