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Modernisieren lohnt sich

Das Geld sollte man nicht einfach durch den Schornstein jagen


Warme Wohnung und warmes Wasser sind unverzichtbar, um sich behaglich zu fühlen. Alte Öfen und Heizkessel können zwar für Wärme sorgen, doch zu welchem Preis? Moderne Heiztechnik verbraucht nicht nur weniger Energie, sondern schont auch die Umwelt. Angenehmer Nebeneffekt: Die Haushaltskasse wird entlastet.
Wer sein Heizsystem erneuern will, steht vor der Qual der Wahl. Bei der Kaufentscheidung zählen neben Anschaffungspreis und Brennstoffkosten auch der Platz und die Frage, ob Zusatzgeräte notwendig sind.
Der Trend geht nach Angaben der Branche eindeutig in Richtung Erdgas. Bei 76 Prozent aller Neubauten kommt die Energie aus den gelben Rohren zum Einsatz. Warmwasserspeicher sind heute Standard, ebenso die Kombination mit einer Solaranlage. Gängig sind Niedertemperatur- oder Brennwertkessel. Sie nutzen auch die im Abgas enthaltene Abwärme und brauchen zehn Prozent weniger Energie als Niedrigtemperaturkessel. Der Aufpreis für einen Brennwertkessel beträgt gegenüber einem Niedertemperaturkessel 500 bis 1000 Euro.
Die Brennwerttechnik gibt es auch für Ölheizungen, der Einspareffekt ist aber deutlich kleiner als bei Gas. Außerdem ist im Heizöl noch immer aggressiver Schwefel enthalten, was den technischen Aufwand und damit den Gerätepreis nach oben treibt. Der Vorteil einer Gasheizung ist, dass sie leiser als eine Ölheizung ist und weniger Platz benötigt. Sie kann auch an der Wand hängend oder unter dem Dach montiert werden. In diesem Fall kann auf den Schornstein verzichtet werden.
Zeitgemäß und wirtschaftlich ist es, für die Erwärmung des Wassers auf die Kraft der Sonne zu setzen. Das funktioniert auch in nördlichen Breiten. Bei der Solarthermie wandelt ein Kollektor auf dem Dach die Sonnenstrahlen in nutzbare Wärme um, die von einem Wärmeträger aufgenommen und in einen Warmwasserspeicher transportiert wird. An sonnigen Sommertagen kann der Heizkessel kalt bleiben, weil der Warmwasserbedarf auf diese Weise vollständig gedeckt werden kann. Scheint die Sonne weniger intensiv, kann das Wasser zumindest vorgewärmt werden. Solaranlagen helfen auch beim Heizen der Wohnräume, wodurch Energie und damit Heizkosten eingespart werden können.
In jüngster Zeit wird ver-stärkt für Holz als Energieträger geworben. Holzstücke und Sägespäne werden zu kleinen Röllchen (Pellets) gepresst und automatisch in den Heizkessel befördert. Dadurch sind die Pelletkessel mittlerweile so komfortabel wie eine Gas- oder Ölheizung. Bei den Luftschadstoffen schneiden die Pelletkessel nach Berechnungen der Experten des Öko-Instituts besser ab als die Ölheizung, aber schlechter als Gas.

Artikel vom 14.05.2005