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Die Methoden, den »Pelz« an unerwünschten Stellen loszuwerden, sind vielfältig. Foto: djd

Beim Enthaaren ist
Beharrlichkeit gefragt

Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden zur Haarentfernung

Hannover (ddp). Die einen wollen mehr davon, die anderen möchten sie los werden: Mit Haaren ist das so eine Sache. Zwischen 300 000 und 500 000 davon gehören zu unserem Körper, ein Viertel befindet sich auf dem Kopf. Haare an anderen Körperstellen empfinden viele Menschen hingegen als störend.
Viele entschließen sich zur Haarentfernung - in einem Kosmetikstudio oder im Do-it-yourself-Verfahren zu Hause. Ebenso bieten zahlreiche Ärzte Laserbehandlungen zur dauerhaften Haarentfernung an. Die Methoden, den »Pelz« an unerwünschten Stellen loszuwerden, sind vielfältig. Und ständig kommen mit fortschreitender Technik neue hinzu.
Die Kosmetikerin Diana Bauer aus Hannover schwört auf die so genannte Epilux-Behandlung. Dabei wird sichtbares Xenon-Licht - ähnlich einem Blitz - für Bruchteile von Sekunden von einem speziellen Applikator abgegeben, um unerwünschtes Haar an jeder Region des Körpers zu entfernen.
»Wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit dieser Blitzlichtmethode belegt. Sie ruft keinerlei Hautschädigungen hervor und ist schmerzärmer als der Laser«, sagt die Fachfrau. Anders als bei der Laserbehandlung, die mit punktuellem Licht arbeitet, werde mit der Xenon-Lampe eine größere Hautfläche bestrahlt. Das Haar leite das Licht weiter bis zur Wurzel, wo das Versorgungsgefäß verödet wird.
Allerdings hat diese Methode, die nach mehreren Behandlungen dauerhaften Erfolg verspricht, auch Nachteile: Sowohl Laser als auch Blitzlampe funktionieren in der Regel nur bei »dunklen Typen«, da diese auf das Melanin reagieren, das nur bei dunklen Haaren in ausreichendem Maße vorhanden ist. Zum anderen haben diese beiden Methoden Preise, die nicht für jeden erschwinglich sind.
Lasergeräte zur Haarentfernung, die nur von Ärzten bedient werden dürfen, sind sehr teuer. Deshalb kommt es häufig vor, dass sich mehrere Mediziner eine solche Anlage teilen. Wer sich für diese Methode entscheidet, sollte wegen der möglichen Nebenwirkungen auf die Praxiserfahrung der Mediziner achten. Neben Hautverbrennungen kann es auch zu Pigmentveränderungen kommen. Allerdings verspricht auch die Laserbehandlung eine dauerhaft haarfreie Zone.
Darüber hinaus gibt es auch preiswertere, aber oft nicht sehr nachhaltige Enthaarungsmöglichkeiten wie etwa das Epilieren. Dabei wird selbst das kürzeste Härchen von einem Epilierer direkt an der Wurzel entfernt. Es dauert durchschnittlich drei bis vier Wochen, bis die von vielen als schmerzhaft empfundene Behandlung wiederholt werden muss. Sauber und schmerzlos ist dagegen das Rasieren. Die Haarentfernung mit Elektrorasierer oder Schaum und Klinge ist die einfachste und preiswerteste Variante. Da der Rasierer das Haar direkt an der Oberfläche kappt, sind allerdings schon nach zwei bis drei Tagen die ersten Stoppeln wieder sichtbar.
Regelrecht herausgerissen werden die Haare bei der Behandlung mit Heiß- oder Kaltwachs. Das kann auch bei völlig fettfreier und trockener Haut sehr schmerzhaft sein. Dennoch empfiehlt Kosmetikerin Diana Bauer für zu Hause die Heißwachs-Behandlung als wirksamste Methode. »Man braucht nur diesen Ruck, um sich selbst den Heißwachs-Streifen abzuziehen«, erklärt sie. Die Wirkung ist dann jedoch nach dieser Mühe nachhaltig. Die Haare sprießen erst nach sechs bis acht Wochen wieder.
»Ganz furchtbar« findet Bauer Cremes und Schaum zur Haarentfernung. Nicht jeder vertrage die Inhaltsstoffe. Die Haut reagiere oft gereizt. »Mit Chemie werden die Haare weggeätzt. Dadurch wird die Haut belastet«, erklärt die Expertin. Wer dennoch die in der Behandlung relativ schmerzfreien Haarentfernungscremes oder den -schaum bevorzugt, sollte mit einer weiteren Behandlung nach etwa fünf Tagen rechnen, da immer wieder Haare nicht erwischt werden.
Und egal, mit welcher Methode die unliebsamen Haare verschwinden. Eines verlangt jede garantiert - Beharrlichkeit.

Artikel vom 20.05.2005