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DaimlerChrysler

Kosten senken - was sonst?


Beim Vorzeige-»Stern« der deutschen Automobilindustrie ist der Glanz vorerst verschwunden. Die Mercedes-Sparte hat 2004 enttäuscht. Mit den Marken Mercedes, Smart und Maybach verdiente DaimlerChrysler nur knapp 1,7 Milliarden Euro, im Vorjahr war es beinahe das Doppelte. Da schrillen bei den Stuttgartern die Alarmglocken.
Woran hat's gelegen? Erstens am schwachen Dollarkurs, zweitens am Smart, der erneut Verluste einfuhr, und drittens an den Kosten für die Beseitigung von Qualitätsmängeln. Wenn der Lack am nicht ganz billigen Auto schon nach kurzer Zeit Roststellen aufweist oder die Elektronik verrückt spielt, ärgern sich die Kunden. Zu Recht. Mercedes setzt durch schlechte Arbeit sein Ansehen aufs Spiel.
Binnen zwölf Monaten möchte DaimlerChrysler das Problem in den Griff bekommen. Natürlich mit einem neuen Programm zur Kostensenkung. Man ahnt schon, dass der Rotstift dabei auch beim Personal angesetzt wird. Ganz so freie Hand hat Daimler dabei allerdings nicht. Betriebsbedingte Kündigungen darf der Konzern für die 160000 Beschäftigten in Deutschland nämlich nicht aussprechen. Darauf hatte sich der Autobauer im Juli mit der Gewerkschaft verständigt - als Gegenleistung dafür, dass pro Jahr 500 Millionen Euro eingespart werden.
Den Stern wieder glänzen zu lassen, das also wird ein schmerzlicher Prozess - für Mitarbeiter und Zulieferer. Edgar Fels

Artikel vom 11.02.2005