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Ein Ausflug in
die Traumwelt

Johnny Depp erneut ein Film-Pirat

Bielefeld (AP/ddp). Moment mal, diesen Typ mit der Augenklappe und dem bunten Kopftuch kennt man doch: Johnny Depp gibt im Film »Wenn Träume fliegen lernen«, der am Donnerstag in den Kinos anläuft, erneut den Piraten.

Vor fast genau 100 Jahren hat die Geschichte um »Peter Pan«, seinen Gegenspieler Captain Hook und ihre Abenteuer in Nimmerland ihre große Bühnenpremiere gefeiert. Seitdem ist der Erfolg des Märchens über die Macht der Fantasie ungebrochen. Neben unzähligen Theateraufführungen und einem Broadway-Musical beflügelte das Stück des schottischen Autors James Matthew Barrie immer wieder auch die Film- und Fernsehindustrie, etwa in Disneys Zeichentrickklassiker aus dem Jahr 1953 oder Steven Spielbergs moderner Version »Hook« (1991).
Nun hat sich Hollywood dem Stoff von einer ganz anderen Seite genähert. Im Film »Wenn Träume fliegen lernen« beleuchtet Regisseur Marc Forster (»Monster's Ball«) in einer halbfiktiven Erzählung die Entstehung von »Peter Pan«. In den USA traf er damit bereits den Nerv: Mit stattlichen sieben Nominierungen geht der hochkarätig besetzte Streifen ins Oscar-Rennen am 27. Februar. Wie 2004 ist Depp als bester männlicher Darsteller nominiert.
Der angesehene Autor James M. Barrie (Johnny Depp) steckt im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts in einer Schaffenskrise. Sein jüngstes Theaterstück ist sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum durchgefallen. Auf der Suche nach neuer Inspiration trifft Barrie eines Tages im Park die Familie Llewelyn Davies - vier Jungen und ihre verwitwete Mutter Sylvia (Kate Winslet).
Entgegen aller gesellschaftlichen Konventionen und vor allem gegen die scharfe Missbilligung von Sylvias resoluter Mutter (Julie Christie), die sich um den guten Ruf ihrer Tochter sorgt, freundet Barrie sich mit den Kindern und Sylvia an und verbringt fortan mehr Zeit mit ihnen als mit der eigenen Frau Mary (Radha Mitchell). Barrie schafft für die Jungen die fantastische Welt Nimmerland voller Indianer, Piraten, Burgen und Schiffe, die zur Grundlage für sein Werk »Peter Pan« wird.
Obwohl Theaterproduzent Charles Frohman (Dustin Hoffman) zunächst nicht an den Erfolg eines Theaterstücks mit fliegenden Menschen und einem Hund als Kindermädchen glaubt, willigt er ein, das Stück auf die Bühne zu bringen. Barries Ehe mit Mary gerät zunehmend in die Krise. Gleichzeitig entwickelt sich eine unausgesprochene Liebe zur Mutter der Jungen, bis kurz vor der Premiere die Nachricht von Sylvias unheilbarer Erkrankung in Barries Traumwelt platzt.

Artikel vom 08.02.2005