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Bombenterror geht weiter

27 Tote im Irak - schlimmste Anschläge seit Wahlen

Alltag im Irak: Spielende Kinder und patroullierende US-Soldaten. Gestern kam es wieder zu Anschlägen.
Bagdad (Reuters). Bei zwei Selbstmordanschlägen in den irakischen Städten Mossul und Bakuba sind gestern mindestens 27 Menschen getötet worden. Der irakische Ableger der Extremisten-Gruppe Al-Kaida bekannte sich auf einer Internetseite zu den beiden Attentaten. Ziel der Selbstmordschläge waren Polizisten, die von der Gruppe um den Jordanier Abu Mussab al-Sarkaui als Ungläubige und Abtrünnige bezeichnet wurden.
Mit den Attentaten erlebte der Golfstaat die schlimmsten Gewaltausbrüche seit den Wahlen vor mehr als einer Woche. In der Rebellenhochburg Bakuba nordöstlich von Bagdad versuchte ein Attentäter nach Polizeiangaben, in seinem mit Sprengstoff beladenen Auto ein Polizeirevier zu rammen. Betonhindernisse hätten einen direkten Aufprall jedoch verhindert, so dass das Auto auf der Straße explodiert sei. Dabei seien 15 Zivilisten getötet worden, 17 weitere wurden verletzt.
In Mossul wurde eine Gruppe von Polizisten, die sich vor einem Krankenhaus versammelt hatte, zum Ziel eines mit einem Sprengstoffgürtel bewaffneten Selbstmordattentäters. Dabei kamen zwölf Menschen ums Leben,. Die Polizei war zunächst von einer Autobombe ausgegangen, nachdem die Wucht der Detonation einen Krater in die Straße gerissen hatte.
Eine militante sunnitische Gruppe veröffentlichte ein Video, das die Ermordung eines arabischen Übersetzers zeigt. Der Mann hatte für die US-Truppen im Irak gearbeitet. Das Schicksal von vier ägyptischen Ingenieuren, die am Sonntag in Bagdad entführt worden waren, ist unterdessen weiter ungewiss.
Trotz der neuen Vorfälle zeigte sich der irakische Innenminister Falah al-Nakib optimistisch, die Sicherheitslage im Irak in den Griff zu bekommen.

Artikel vom 08.02.2005