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Hat da einer
doch überlebt?

Andrea Sawatzki als Film-Hexe

VonÊKerstinÊHeyde
Sat1, 20.15 Uhr: Bruno ist zwei, sein Bruder Moritz fünf. Beide halten ihre Mutter, die Schauspielerin Andrea Sawatzki (»Das Experiment«, »Das Schwein«), gehörig auf Trab. Ihr merkt man das aber nicht an.

Im Gegenteil: Sie sieht blendend aus und stand in letzter Zeit öfter vor der Kamera denn je. Heute ist sie als schräge Hexe Malise in der Krimikomödie »Der Mann von nebenan lebt« zu sehen. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Amelie Fried um den bösen Nachbarn, der mit Vorliebe Frauen terrorisiert, war 2002 so erfolgreich, dass der Sender die Fortsetzung des Films »Der Mann von nebenan« in Auftrag gab.
Hier nun taucht Titelheld Willi Mattuschek (Axel Milberg) plötzlich wieder auf, obwohl er eigentlich im ersten Teil von Malise und ihrer Freundin Kate (Lisa Martinek) ermordet wurde. Scheint so, als hätte der tot geglaubte Nachbar den Anschlag überlebt...
Auf humorvolle Rollen wie diese war Andrea Sawatzki zuletzt abonniert. Sie drehte TV-Produktionen wie »Mein erster Freund, Mutter und ich«, den ProSieben am 17. Februar um 20.15 Uhr wiederholt, den Zweiteiler »Schöne Witwen küssen besser« und die Komödie »Küss mich, Kanzler!«. Am 24. März kommt sie mit dem dritten »Erkan & Stefan«-Abenteuer »Der Tod kommt krass« in die Kinos. Außerdem spielte sie jüngst neben Sky Dumont, Mavie Hörbiger, Gregor Bloeb und Ludger Pistor eine Hauptrolle in der neuen RTL-Miniserie »Die armen Millionäre«.
Eine willkommene Abwechslung zur Komödie sei die Rolle der »Tatort«-Kommissarin Charlotte Sänger: »Dieses Gegenläufige habe ich mir immer gewünscht«, meint Andrea Sawatzki zufrieden. Aktuell steht sie für ihren siebten Fall in Frankfurt am Main vor der Kamera. In der Episode »Leerstand«, die am 9. Oktober in der ARD zu sehen ist, werden Charlotte Sänger und ihr Kollege Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) mit einer Entführung konfrontiert, die sie in eine fast ausweglose Situation bringt. Besonders freut sich die gebürtige Bayerin, dass diesmal ihr Ehemann Christian Berkel (»Der Untergang«) mit auf der Besetzungsliste steht. Denn auch wenn Arbeit für die Rothaarige ein Lebenselixier ist, versucht sie, so viel Zeit wie möglich mit ihren beiden Kindern und dem Vater zu verbringen. »Sie sind das Wichtigste für mich«, betont sie und verrät, so etwas nie für möglich gehalten zu haben: »Ich war früher ein Lebemensch, reiste umher und feierte gerne. Heute gehe ich in meiner Rolle als Mutter total auf.«
Von einem Freund war sie gewarnt worden: »Ein Kind ist ein Kind, und zwei Kinder sind wie vier.« Heute weiß sie, dass er Recht hatte. »Aber ich liebe diesen Trubel.« Ruhephasen gibt es in ihrem Leben fast nicht mehr. »Ich stehe morgens um sechs auf, danach geht's rund, und abends gehe ich mit dem Gefühl ins Bett, nur die Hälfte von dem geschafft zu haben, was ich mir vorgenommen hatte.«
Ohne die Unterstützung ihrer Mutter und ihres Mannes würde sie Berufs- und Privatleben nicht unter einen Hut bringen. Dennoch hegt Andrea Sawatzki einen Traum: »Am liebsten hätte ich ganz viele Kinder. Aber das ist im Augenblick organisatorisch einfach nicht zu schaffen.«

Artikel vom 08.02.2005