08.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Auto sendet nach Unfall Notruf


Brüssel (WB/kol). Vom Jahr 2009 an sollen alle Neufahrzeuge in der Europäischen Union mit automatischen Notrufsystemen ausgestattet werden. Das sieht ein Aktionsplan vor, den die EU-Kommission vorantreiben will.
Das so genannte eCall-System soll nach einem Unfall über Mobilfunk-Chips einen Hilferuf absetzen und dabei den Standort des Fahrzeugs übermitteln. Dieser Notruf kann automatisch - etwa bei Auslösen der Airbags - oder durch die Fahrzeuginsassen von Hand aktiviert werden. Vor allem in Flächenstaaten wie Frankreich und Spanien, aber auch in ländlichen Regionen Deutschlands könne das Notrufsystem verhindern, dass Verletzte nach einem Unfall längere Zeit unentdeckt blieben oder dass Rettungskräfte erst eine zeitraubende Suche nach dem verunglückten Fahrzeug unternehmen müssten. Bis zu 2000 Menschenleben könnten so pro Jahr in Europa gerettet werden, erklärte EU-Kommissarin Viviane Reding.
Nach Angaben von Redings Sprecher Martin Selmayr kann das System jedoch nur funktionieren, wenn alle EU-Länder ihre Notrufzentralen auf einen entsprechenden Stand bringen. Einen gesetzlichen Zwang zum Einbau der Notruf-Systeme werde es nicht geben, sagte Selmayr. Brüssel setze vielmehr auf entsprechende Selbstverpflichtungen: »Das ist in erster Linie Sache der Länder und der Automobilindustrie.«

Artikel vom 08.02.2005