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Georg Koch in Sorge um seine Familie

Drohanrufe bestätigt

Duisburg (dpa). Torhüter Georg Koch vom Zweitligisten MSV Duisburg hat die versuchte Bestechung vor dem letzten Spieltag der vorigen Saison sowie zwei Drohanrufe bestätigt.

Neue Fakten in Bezug auf den Wett- und Manipulationsskandal hat der 33-Jährige in Duisburg allerdings nicht vorgetragen. Die Identität des Anrufers, der Koch vor der Partie seines damaligen Vereins Energie Cottbus gegen Jahn Regensburg am 23. Mai des Vorjahres 20 000 Euro angeboten hatte, falls er absichtlich ein bis zwei Tore zulasse, blieb unklar.
»Ich kann nicht sagen, wer mich damals angerufen hat. Ich kann nur sagen, dass er sich als Steffen Karl ausgegeben hat«, sagte Koch, der nicht weiß, ob es sich dabei um den früheren Bundesliga-Profi mit dem selben Namen handelt. Steffen Karl (35) ist zurzeit Co-Trainer und Spieler beim Chemnitzer FC. »Ich kenne dessen Stimme nicht und weiß nicht, wer es war«, meinte Koch, der das kriminelle Angebot damals ablehnte. Beim 3:0-Sieg der Cottbuser gegen Regensburg stand dann Tomislav Piplica im Tor, weil Koch sich zuvor verletzt hatte.
Damals habe er dem Vorfall noch keine große Bedeutung beigemessen. »Ich dachte, da will mich einer veräppeln«, erklärte Koch, der seine Haltung erst nach Bekanntwerden der Wett- und Manipulationsskandals überdachte. Bereits am Sonntag (30. Januar 2005) nach der MSV-Partie in Saarbrücken informierte Koch DFB-Sprecher Harald Stenger über den Manipulationsversuch.
Öffentlich machte Koch den Fall erst am vergangenen Sonntag, nachdem er am Donnerstag vor dem Spiel des MSV gegen Rot-Weiß Oberhausen telefonisch bedroht worden war. »Vor dem Spiel wollte ich nicht für Unruhe sorgen. Auch deshalb, um meine Familie und mich zu schützen. Ich bin kein ängstlicher Typ, aber die Anrufe habe ich schon ernst genommen«, sagte Koch, der sich im aktuellen Trainingsbetrieb jedoch nicht bedroht sieht und auch keinen Personenschutz hat.

Artikel vom 09.02.2005