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Der Titelfavorit
zieht seine Kreise

Die Bayern kommen nach Bielefeld

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Bielefeld (WB). Wieder einmal ist der FC Bayern München das Maß aller Dinge in der Fußball-Bundesliga. Denn während die Verfolger aus Schalke und Stuttgart zuletzt schwächelten, holte der Titelfavorit sieben von neun Rückrundenpunkten.
Bayern-Trainer Felix Magath: Seine Mannschaft kann noch drei Titel gewinnen. Foto: dpa

3:0 gegen den Hamburger SV, 0:0 bei Hertha BSC, 2:0 gegen Bayer Leverkusen: Der Rekord-Champion hat vor seinem Ostwestfalen-Auftritt am Sonntag bei Arminia Bielefeld längst wieder Meisterkurs eingeschlagen und zieht jetzt seine Kreise. Sicher nicht in aller Einsamkeit, aber doch vornweg marschierend. Bisher leistete sich der Spitzenreiter nur drei Saisonniederlagen. Die letzte setzte es beim 0:2 am 30. Oktober in Mönchengladbach.
Und die Mannschaft von Trainer Felix Magath tanzt noch auf allen Hochzeiten. Im DFB-Pokal erreichte sie das Viertelfinale, in der Champions League steht noch in diesem Monat das erste Achtelfinale gegen Arsenal London an. »Wir wollen so viele Titel wie möglich gewinnen«, sagt Magath. Bisher hat der Nachfolger von Ottmar Hitzfeld alles richtig gemacht. Das meint auch Arminias Ex-Profi und -Trainer Gerd Roggensack: »Ich finde es gut, dass er in der Vorbereitung so hart trainieren ließ. Heutzutage machen die Spieler viel zu wenig und werden immer in Watte gepackt. Dabei können die ruhig auch mal die Berge hochgescheucht werden. Die Bayern sind absolut fit - ein Verdienst von Felix Magath.«
Der Fußball-Lehrer hat sich etabliert beim FC Bayern. Sicher gab es zu Beginn Schwierigkeiten, als die Nationalspieler unausgeruht und enttäuscht von der EM zurückkehrten, die Top-Form noch auf sich warten ließ und ziemlich müde Bayern eine 1:4-Klatsche in Leverkusen kassierten, im Pokal fast am Regionalligisten Osnabrück gescheitert wären und auch in der Champions League nicht gerade Glanzlichter setzten.
Aber seit sich Mannschaft und Magath zusammengerauft haben, läuft es. Und nun tritt der FC Bayern selbstbewusst in die entscheidenden drei Monate der Saison ein. Dass Wochenende für Wochenende höchste Achtsamkeit gefragt ist, gehört seit mehr als 30 Jahren zum Erfahrungsschatz der ewig Gejagten. »Wer gegen uns antritt, macht immer sein Spiel des Jahres«, sagt Manager Uli Hoeneß. »Sie müssen aber erst einmal eine Mannschaft finden, die damit besser umgeht als wir.«
Nun kommt es wieder einmal zum Aufeinandertreffen mit den Arminen, immer ein Highlight in Bielefeld. Im letzten Heimspiel holten die Hausherren im Januar 2003 beim 0:0 einen vermeintlichen Bonuspunkt. Absteigen musste der DSC trotzdem. Dabei sehen die Bayern die Bielefelder gern in der Bundesliga. Hoeneß schätzte immer die alte Alm-Atmosphäre und er wird feststellen, dass die bei richtigen Fußball-Festen in der SchücoArena beibehalten wird.

Artikel vom 08.02.2005