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Mietbetrüger

Guter Wille reicht nicht aus


Sie treten meist dreist oder mit vollmundigen Versprechungen auf: Mietnomaden, die von Stadt zu Stadt ziehen, keine Miete zahlen, Wohnungen verwahrlosen lassen und nur schwer zu belangen sind.
Seit zwei Jahren nimmt diese neue Form von Mietbetrug immer mehr zu. Schon bei Abschluss des Vertrages ist für den Mieter klar, dass er nicht zahlen und den gutgläubigen Vermieter auf den Kosten sitzen lassen will.
Dies bedeutet bis zur erfolgreichen Räumung mehr als ein Jahr Mietausfall, Kosten für die Räumung und mehrere 1000 Euro für die Renovierung. Hier kommt eine Geldsumme zusammen, die die große Mehrzahl der Vermieter nicht aufbringen kann. Denn beim Mietnomaden ist anschließend nichts zu holen.
Sogenannte Mietnomaden handeln mit Vorsatz, sie müssen als Betrüger auch strafrechtlich behandelt werden. Doch wenn zwischendurch auch nur eine Monatsmiete fließt, ist guter Wille bescheinigt, und ein Ermittlungsverfahren wird eingestellt. So einfach ist das.
Eines ist zumindest sicher: 90 Prozent aller Mietverhältnisse funktionieren einwandfrei. Diese Zahl sollte und kann noch erhöht werden. Auch der Gesetzgeber ist hier gefordert.Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 08.02.2005