02.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Was beim Solardach
alles zu beachten ist

Wichtig: südliche Ausrichtung und minimaler Schatten

In erster Linie sollen Dächer Haus und Bewohner vor Hitze, Kälte und Niederschlägen schützen. Immer häufiger aber wird das eigene Dach als Geldquelle genutzt: Die Solarstromerzeugung boomt.

Mit einer Photovoltaik-Anlage produziert das Dach sauberen Strom, der sich nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu garantierten Preisen verkaufen lässt. Wichtig: Die Intensität der Sonnenstrahlung ist überall in Deutschland ausreichend, um eine Photovoltaik-Anlage wirtschaftlich zu betreiben.
Aber: Nicht jedes Dach lässt sich gleichermaßen gut als Kraftwerk nutzen. Die Experten von dach.de haben zusammen getragen, was der Kleinstromerzeuger beachten sollte: die Lage des Gebäudes, mögliche Verschattungen, die Dachneigung sowie die Ausrichtung des Hauses.
Die Sonne steht am längsten im Süden: Daher kann ein Dach, das zwischen Süd-Ost und Süd-West ausgerichtet ist, die wärmenden Strahlen am besten nutzen. Ein optimaler Ertrag stellt sich mithin ein bei einer südorientierten Fläche mit etwa 30 Grad Neigung. Manch neue Modultypen sind auch für andere Dienstleistungen geeignet.
Verschattungen reduzieren die Energieausbeute um bis zu 50 Prozent und sollten daher vermieden werden. Bei Photovoltaik senkt eine verunreinigte Solarzelle die Leistung des betroffenen Moduls und beeinträchtigt damit die Leistung der gesamten Anlage. Zwei Arten von Verschattungen sind zu unterscheiden: die zeitweilige und die standortbedingte.
Der erste Fall tritt ein, wenn sich Laub, Schnee oder etwa Vogeldreck auf die Module legen. Diese Bedeckungen sind nicht von Dauer, der nächste Regen sorgt wieder für Klarheit. Das funktioniert um so besser, je stärker geneigt die Anlage ist beziehungsweise bei einer selbstreinigenden Beschichtung.
Standortbedingte oder dauerhafte Verschattungen haben dagegen gravierende Auswirkungen. Ursache sind Gauben, Kamine, Giebel und Antennen, benachbarte Gebäude oder auch Bäume. Ob es derartige Beeinträchtigungen gibt, sollte daher schon im Vorfeld untersucht werden.
Besonders natürlich im Sommer, aber auch im Frühjahr sowie im Herbst muss die Sonne ungehindert auf die Dachfläche treffen. Im Winter ist Schatten unwesentlich, da hier nur ein Bruchteil des Jahresertrages produziert wird. Bei aufgeständerten, also nicht in die Dachhaut integrierten Anlagen besteht die Gefahr der Selbstverschattung. Die einzelnen Module sind in genügend großem Abstand zueinander zu installieren.
Photovoltaik-Anlagen benötigen keine Baugenehmigung. Die Experten von dach.de raten, eine Solaranlage nie selbst zu montieren. Nur die fachmännische Installation garantiere ein dichtes Dach. Es gibt die Indach- und die Aufdach-Lösung: Bei der Aufdach-Montage werden Befestigungen aus verzinktem Stahl, Aluminium, Edelstahl oder Kupfer auf die Sparren geschraubt. Diese Anker ragen unter dem Bedeckungsmaterial hervor und halten die Montageschienen für die Solarmodule. Bei der Indach-Montage wird die Anlage in die vorhandene Dacheindeckung integriert. Dies gilt als ästhetischere Lösung. Der günstigste Zeitpunkt für eine Indach-Montage ist die ohnehin erforderliche Sanierung der Dachfläche.
Die dach.de-Experten weisen darauf hin, dass es für die Verbesserung der Wärmedämmung des Daches zusätzliche Fördergelder gibt. Eine Photovoltaik-Anlage muss mindestens 1000 Watt installierte Modulleistung aufweisen, um förderungswürdig zu sein. Eine 1000 Watt Photovoltaik-Anlage erzeugt zwischen 750 und 1000 Kilowattsunden im Jahr. Sie benötigt etwa zehn Quadratmeter Dachfläche.
Zum Thema »Alles rund ums Dach« bietet dach.de eine Informationsbroschüre für Bauherren und Renovierer an. Sie kann kostenlos angefordert werden unter der Email-Adresse info@dach.de oder der Faxnummer 08 21/ 5 67 62 87.

Artikel vom 02.09.2005