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Der Fasan


Der Fasanenhahn zählt zu den schönsten Vögeln Deutschlands - dabei ist er eigentlich ein »Ausländer«. Und es ist umstritten, ob Fasane überhaupt eine europäische Art sind. Denn ursprünglich handelt es sich um einen in Kleinasien bis China vorkommenden Wildvogel. Und erst die Römer haben bei ihrem Vorrücken gen Norden die Art verbreitet, weil sie ihn als Wildbret schätzten. Auch heute ist er in Deutschland eine beliebte Jagdbeute, Rund 80000 Tiere werden jedes Jahr allein in Westfalen erlegt.
Die offene Agrarlandschaft ist der Lebensraum des Fasans. In einigen Stadtgebieten Bielefelds ist er bis in die Wohngebiete vorgedrungen. Das Nahrungsangebot und die Tatsache, dass es dort keine Bejagung gibt, sind der Grund dafür. Seine Schlafplätze suchen sich die Vögel in Bäumen, wo sie vor nächtlichen Bodenfeinden - beispielsweise dem Fuchs - sicher sind.
Der Fasan, wie wir ihn heute kennen, ist eine Mischung aus verschiedenen Rassen. Und deshalb ist das Gefieder auch durchaus sehr unterschiedlich. Meist schillert es am Körper rotbraun oder grün, am Kopf und am Hals ist es grünschillernd bis violett. Auffallend ist der lange Schwanz, der mindestens so lang ist wie der eigentlich Körper. Hat der Vogel am Hals einen weißen Ring, handelt es sich um den Ringfasan. Fasanenhennen sind farblich schlichter, aber kontrastreich hell bis dunkelbraun gefärbt.
Fasanenhähne, die mehrere Weibchen haben, besetzen Reviere, die gegen Rivalen verteidigt werden. Das Weibchen scharrt eine flache Mulde am Boden aus, in die sie die acht bis zwölf Eier legt und 23 bis 26 Tag bebrütet. Es ist in der Regel die einzige Brut im Jahr. Nach dem Schlüpfen verlassen die Jungen das Nest und sind auch bei der Nahrungsaufnahme selbstständig. Futter finden Fasane am Boden; sie ernähren sich von Pflanzen und auch von Kleintieren.
Dort, wo die Lebensbedingungen günstig sind - nicht zu hartes Klima im Winter und ganzjährig genügend Nahrung - hält sich der Wildbestand der Fasane. Gibt es nicht genug Nahrung im Winter, überstehen Fasane diese Zeit nur mit Winterfütterung.

WESTFALEN-BLATT und Naturschutzbund (NABU) Bielefeld stellen in dieser Serie Vögel vor, die in Ostwestfalen ständig oder vorübergehend leben. Biologe Dr. Wolfgang Beisenherz und Redakteurin Elke Wemhöner porträtieren in der nächsten Folge am Donnerstag Die Dohle

Artikel vom 08.02.2005