07.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schlussverkauf enttäuscht

Weniger Umsatz als im Vorjahr - Winterware gefragt

Bielefeld (WB/ef/dpa/ddp). Mangelnde Konsumlust und Hiobsbotschaften vom Arbeitsmarkt haben die Hoffnungen des Handels auf einen guten Winterschlussverkauf (WSV) zunichte gemacht.

»Durchwachsen bis negativ« lautete das Urteil, an dem auch ein versöhnlicher Abschluss am Samstag nichts mehr änderte. Die Umsätze blieben nach ersten Schätzungen regionaler Branchenverbände meist leicht unter Vorjahresniveau. Auch in den vergangenen Jahren waren sie rückläufig gewesen.
Obwohl die Kassen zum Abschluss noch einmal kräftig klingelten, äußerte sich der Einzelhandelsverband Ostwestfalen-Lippe (EHV) unzufrieden. »Wir haben die Umsätze des Vorjahresergebnis nicht erreicht«, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des EHV. Dabei sei es in den größeren Städten der Region wie Bielefeld, Paderborn, Detmold und Herford noch besser gelaufen als in den kleineren Kommunen.
Als enttäuschend bezeichnete er im Textilbereich vor allem den Verkauf von Herren- und Damenbekleidung. Bessere Geschäfte machten die Händler mit Wintersportartikeln. »Das Winterwetter hat für einen guten Verkauf der Ware gesorgt«, zog Thomas Thienen von der Geschäftsführung des Einzelhandelsverbandes NRW Bilanz. Angesichts der frostigen Temperaturen sei vor allem Winterware, darunter auch Wintersportartikel wie Skier und Schlitten, sehr gut verkauft worden.
Stefan Genth hält die »freiwilligen« Schlussverkäufe im Winter und Sommer aber dennoch für ein wichtiges Marketinginstrument. »Wir brauchen diesen Termin, um als Handel den Kunden gemeinsam anzusprechen«, betonte er gestern im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Vorteil für den Kunden sei, dass er - insbesondere in den größeren Städten - während dieses Zeitraumes sicher sein könne, ein umfassendes Angebot vorzufinden, sagte Genth.
Der Sprecher des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels, Hubertus Pellengahr, machte »die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft wie die hohe Arbeitslosigkeit« für den gebremsten WSV mitverantwortlich. Die weit verbreitete Sorge um den Arbeitsplatz sei »sicher nicht positiv für die Konsumstimmung«. Außerdem hätten sich die Rabatte der Vorwochen nachteilig ausgewirkt.
Nach Abschaffung des Rabattgesetzes im vergangenen Jahr war dieser Winterschlussverkauf der erste auf freiwilliger Basis. Wegen des frühen Karnevalstermins war der WSV um eine Woche vorgezogen worden.Seite 4: Kommentar

Artikel vom 07.02.2005