Bielefeld (WB). Wenn sie nicht noch Schiffbruch erleidet, wird Ellen MacArthur heute als schnellste Weltumseglerin in die Geschichte gehen. Weniger als 400 Seemeilen trennten die 28-Jährige gestern Abend noch von der Ziellinie zwischen dem britischen Lands End und der französischen Insel Ouessant am Westausgang des englischen Kanals. In den zurückliegenden zwei Monaten hat die Britin gegenüber dem Franzosen Francis Joyon, dem bisherigen Rekordinhaber für die schnellste Einhand-Weltumsegelung, einen Vorsprung von knapp 46 Stunden herausgesegelt. Doch noch ist MacArthur nicht am Ziel. Mit ihrem 23 Meter langen Trimaran kämpft sie gegen einen Sturm, der ihr meterhohe Wellen und eiskalte Luft aus Nordeuropa entgegenschleudert, direkt aus der Richtung des Ziels. Um nicht zu kentern oder von riesigen Container-Frachtern in der emsig befahrenen Schifffahrtsroute zermalmt zu werden, schläft die Extremseglerin nur noch wenige Minuten am Tag. In einer E-Mail berichtete sie über ihre Qualen: »Ich sitze hier mit Tränen in den Augen und weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich fühle, ich bezweifle, dass ich jemals ausdrücken kann, was ich auf diesem Trip durchmache. Das härteste ist, wie wenig Reserven ich noch habe. Ich bin so kurz vor dem Ende...«
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