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Klinsmann mischt sich nicht ein

Der Bundestrainer verlangt aber schnelles Ende des Wett-Skandals


Düsseldorf (dpa). Jürgen Klinsmann sorgt sich vor dem Länderspiel-Hit gegen Argentinien um das positive Klima und drängt auf rasche Aufklärung im deutschen Fußball-Skandal. »Wir haben international an Ansehen und Glaubwürdigkeit verloren. Es bedarf einiger Zeit, diese zurück zu holen - gerade weil wir im Ausland für Seriosität und Korrektheit bewundert werden«, sagte der Bundestrainer, der in der Karnevalshochburg Düsseldorf sein Personal für das erste Länderspiel des Jahres in Empfang nahm.
»Unser Wunsch ist es, dass diese Sache konsequent und schnell zu Ende gebracht wird«, betonte Klinsmann, der auf der gemeinsamen Autofahrt von Stuttgart ins Rheinland mit seinem Assistenten Joachim Löw auch die Strategie im Umgang mit dem »Fall Hoyzer« besprach. »Wir halten uns da raus, überlassen das den Experten«, sagte der Ex-Nationalspieler.
Stattdessen will Klinsmann mit einem erfolgreichen Auftritt am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD) in der mit 51 500 Zuschauern ausverkauften neuen »LTU arena« für positive Schlagzeilen sorgen. »Das Spiel ist ein absolutes Highlight. Wir wollen Gas geben und wir wollen Argentinien schlagen«, sagte er. Dabei muss das DFB-Team ohne den Kölner Lukas Podolski auskommen. Der 19-jährige Stürmer erlitt eine Wadenverletzung. Für ihn rückt der Mönchengladbacher Angreifer Oliver Neuville nach, der mit 32 Jahren und einjähriger Auszeit sein Comeback in der DFB-Auswahl gibt. Erst heute trifft Kapitän Michael Ballack in Düsseldorf ein. Der Münchener hat eine Grippe.
Der Bundestrainer hat vor dem zweiten wirklichen Top-Spiel seiner Amtszeit nach dem 1:1 vor fünf Monaten gegen Brasilien erneut ein umfangreiches Programmpaket geschnürt. »Wir wollen die Weiterentwicklung der Mannschaft vorantreiben. Das betrifft Absprachen für die WM 2006, Besprechungen im Mannschaftsrat, Weiterbildung und die Arbeit mit dem Sportpsychologen«, berichtete Klinsmann.
Die belastenden Diskussionen um Manipulationen und Sportwetten passen dabei nicht in die Planung. »Wir werden uns rein auf das Sportliche konzentrieren«, verkündete der 40-Jährige, der das Trainingsprogramm mit einer Einheit im Fitnessraum des Mannschaftshotels begann und am Abend dann mit Joachim Löw die Bundesliga-Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg sah.

Artikel vom 07.02.2005