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»Honky Tonk«-Fieber erfasst Bielefeld

5600 Musikbegeisterte ziehen bei der Festival-Premiere durch die Kneipen der Innenstadt

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Bielefeld war im »Honky Tonk«-Fieber. 5600 Menschen zogen beim Kneipenfestival mit Live-Musik am Freitag stundenlang durch die Innestadt. Auch wenn die magische Grenze von 10000 Gästen nicht erreicht wurde, war Veranstalter Stefan Günter zufrieden: »Es hat viel Spaß gemacht. Nächstes Jahr kommen wir auf jeden Fall wieder.«

In 25 Kneipen und Diskotheken sorgten Bands und Diskjockeys für gute Laune. Das WESTFALEN-BLATT zeigt einen Ausschnitt der abwechslungsreichen Nacht
21 Uhr, »Limerick«: Startschuss zur langen Partynacht. Zeitgleich beginnen in 18 Lokalitäten die Musiker ihre Shows. Schnell gelingt es »The Full Orchestra« mit Swing und Pop die Zuhörer auf ihre Seite zu bringen.
22.15 Uhr, »Bernstein«: Der Star des Abends lässt auf sich warten. Im proppevollen Bernstein fehlt von Rapper Cappuccino jede Spur. Dafür bringt DJ AirKnee die ersten Gäste zum Tanzen ein.
22.35 Uhr, »New World«: »Just Brill« singt aktuelle Chartstürmer und läuft quer durch den Raum. Ob auf der Treppe oder an der Theke, die durchdringende Stimme der Sängerin kommt an.
23.10 Uhr, »Dockside«: Kein Durchkommen. »Wir sind voll. Hier kommt keiner mehr rein«, sagt der Türsteher. Also weiter.
23.11 Uhr, Ritterstraße: Reges Treiben auf den Straßen der Altstadt - die Honky Tonk-Besucher nutzen die Möglichkeit viele Musiker zu erleben und tauschen sich gegenseitg aus: »Wir waren gerade im..., das lohnt sich auf jeden Fall. Geht da mal hin«, ist oft zu hören.
23.30 Uhr, »Bernstein« Endlich steht auch Cappuccino auf der Bühne. Begleitet von seinem Kollegen der »Jazzkantine« singt er aktuelle Hits. Seine eigenen Erfolge will er nicht zum Besten geben: »Das passt doch besser Sonntags ins Wohnzimmer als auf so «ne tolle Party«, grinst er im Gespräch. 0.10 Uhr, »Cafe Europa«: »Fonky Silence« heizen kräftig mit imporvisierter Hit-Mixen ein. Die Band um Cosmo Klein begeistert. Auch nach dem Konzert geht es im »Cafe« weiter rund: Die Amsterdamer Kult-DJs »Batman & Robin« legen ihre Platten auf.
1.05 Uhr, Ravensberger Spinnerei: Oldies stehen auf dem Prorgramm der »Firebirds«. Das lädt Alt und Jung zum Tanzen ein.
1.35 Uhr, Kesselbrink: Ein knapp 50 Jahre altes Ehepaar steht an der Ampel. »Wollten wir um die Uhrzeit nicht längst zu Hause sein«, fragt sie. Und seine Antwort verrät, wie den Bielefelder das Honky Tonk gefallen hat: »Es war aber doch so schön.«
1.55 Uhr, »Sausalitos«: Das Festival neigt sich seinem (offiziellen) Ende zu. Und auch wenn sich andere Kneipen schon merklich geleert haben drehen noch einige Tänzer zu den Reggae-Klängen von »Downbeat« ihre Runden.
Doch auch nach dem »Schlusspfiff« haben die Bielefelder noch nicht genug: Jetzt zieht es die Massen in die Diskotheken.
Was von der Nacht blieb: Schmerzen in den Füßen, Musik in Ohren und die unbändige Lust auf ein neues »Honky Tonk«.

Artikel vom 07.02.2005