07.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ende der Schonzeit
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Der wichtigste Merksatz aus der unparteiischen Ausbildungsfibel liest sich so:
»Der beste Schiedsrichter ist der Schiedsrichter, über den gar nicht gesprochen wird.«
Stimmt. Aber bis es wieder einmal so weit ist, dass die Männer mit der Pfeife nicht mehr im Mittelpunkt stehen, es kann dauern. Wochen. Monate. Hoffentlich nicht sogar noch Jahre.
Sie sind ins Gerede gekommen. Zuerst packte Robert Hoyzer aus, dann legten andere nach. Mit eidesstattlichen Erklärungen. Mit öffentlichen Rechtfertigungen. Denn inzwischen geben Bundesliga-Schiedsrichter wie Jürgen Jansen sogar schon Pressekonferenzen, die von Fernsehsendern live übertragen werden.
Dabei sind sie ohnehin seit Jahren Woche für Woche ganz groß im Bild, wenn auch längst nicht immer auf Ballhöhe.
Ihr Job ist schwer. Und er wurde durch den Wettskandal garantiert nicht leichter.
In München, Rostock und Bochum gab es am Wochenende wieder einige Entscheidungen, die nicht korrekt waren.
Betrüger? Schieber? Mit diesen Vorwürfen sollte man gerade in diesen Zeiten noch vorsichtiger sein. Aber klar war auch: Die Schiedsrichter-Schonzeit würde nicht lange dauern. Am Spieltag zwei »nach Hoyzer« ist sie schon wieder vorbei. Falsche Pfiffe dürfen wieder angepfiffen werden.

Artikel vom 07.02.2005