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Vater stürzte sich
auf Angeklagten

Tochter getötet - Tumult im Gerichtsaal

Hagen (dpa). Mit einem Tumult im Gerichtssaal hat am Freitag der Prozess um den grausamen Tod einer 14-jähriger Schülerin in Hagen begonnen.

Die Schülerin war am Pfingstmontag mit 30 Messerstichen auf einem Parkplatz getötet worden. Unmittelbar vor Prozessbeginn hatte sich der Stiefvater des Opfers auf einen der beiden Angeklagten gestürzt. Der Angreifer konnte jedoch von Sicherheitskräften zurückgehalten werden. Die Mutter hatte zuvor anklagend gefragt: »Warum hast Du das getan?« und anschließend Drohungen ausgestoßen. »Damit Du es weißt: Dein Leben ist am Ende. Ich will Dir die Augen ausstechen«, schrie die verzweifelte Frau den beiden jungen Männern (18 und 21 Jahre) zu.
In einer schriftlichen Erklärung wiederholte der 21-jährige Angeklagte sein bereits bei der Polizei abgelegtes Geständnis. Zusammen mit dem mitangeklagten Bekannten soll er das spätere Opfer und eine 13-jährige Freundin des Mädchens nach einem Abend in Köln auf der Rückfahrt auf einem Wanderparkplatz mit einem Messer angegriffen haben. Während die von 30 Messerstichen getroffene 14-Jährige an ihren schweren inneren Verletzungen starb, überlebte ihre ebenfalls mit zahlreichen Stichen attackierte Freundin mit knapper Not, weil sie sich tot gestellt hatte.
Als Motiv gab der 21-Jährige bei seinem Geständnis einen heftigen Beziehungsstreit mit dem 14-jährigen Mädchen an. Nach dem Gerangel im Gerichtssaal konnte die Verhandlung erst mit rund zweistündiger Verspätung beginnen. Nach dem Verlesen der Anklageschrift wurde die Verhandlung jedoch nach kurzer Zeit vertagt. Bei dem Zwischenfall waren die beiden Angeklagten zwar unverletzt geblieben, der Staatsanwalt und ein Zuschauer erlitten jedoch leichte Blessuren.

Artikel vom 05.02.2005