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»Kickers« funktionieren Fußball zur Bütt um

Seit mehr als 20 Jahren feiern Sennestädter Sportler Karneval mit eigenem Spaß-Programm

Sennestadt (oh). »Weil ich ein Sennestädter bin, geh ich zu den Kickers hin« - diesem Motto folgend, hatten sich am Samstagabend knapp 200 »seltsame Geschöpfe« auf den Weg in die Aula der Theodor-Heuss-Realschule gemacht. Schweinchen waren darunter und Ordensfrauen, Superhelden und bayrische Schlafmützen und, und, und.

Diese waren allerdings - statt zum Sturm auf das gegnerische Tor - zu ganz anderen, ähnlich schweißtreibenden Tätigkeiten angetreten: zum Tanzen und Feiern bis zum Abwinken. Auf ihre traditionelle Karnevalsfeier wollen die Sportlern schon seit mindestens 20 Jahren nicht verzichten.
»Begonnen hat es in kleinem Rahmen zunächst im "Bürgertreff" des Sennestadthauses«, erinnert sich Kickers-Vorsitzender Wolfgang Klose. Weil an dem närrischen Treiben aber immer mehr Menschen Vergnügen fanden, wechselte man in die größere Aula der Adolf-Reichwein-Schule.Vor fünf Jahren wurde erneut »umgezogen«: in die Realschul-Aula.
Weil die Kickers ihre sportlichen Wurzeln nicht verleugnen können, stand auch an diesem Abend das runde Leder wieder im Mittelpunkt. Allerdings als originelle »Bütt« in den Vereinsfarben Schwarz-Orange. Und auch der Elferrat, der im dritten Jahr die »Leitung« über Frohsinn und Vergnügen übernommen hat, passte sich farblich entsprechend an.
Kunterbunt ging's dann jedoch ins närrisch Programm. Die Gymnastikfrauen erwiesen sich als Blumenfreunde. Jürgen von der Lippes Ohrwurm »Ich bin der Blumenmann« musste herhalten für eine witzige und sehr liebevoll ausgestattete Playback-Show.
Die Frauen dagegen - besonders die nicht ganz perfekten und mit etlichen »Unebenheiten« ausgestatteten - nahm »Schönheitschirurg« Wolfgang Klose von der Bütt aus auf den Arm. Beziehungsweise unters Messer. Dass dabei manches daneben geht, wenn er versehentlich zu Gips statt zu Silikon greift und das abgesaugte Fett - mit Salz verfeinert - als Gänseschmalz verkauft, ist auch dem letzten Narren klar.
Wer am Samstag jedoch erst spät zur Karnevalsfeier kam - vielleicht weil er nur nach der »Hitparade« von »N8chtSchicht« tanzen wollte, »den bestrafte das Leben« - mit dem Entzug eines höchst amüsanten und sehenswerten Programms. Das gestalteten: Gerd Rüter als »Gelegenheitsarbeiter« sowie Klose und Rüter als altbewährtes Duo »Pit und Pat« in der Bütt. Mit dabei auch die Tanzgruppe der Mädchen mit Dajana, Suma, Anita und Isabel, die großen Applaus erhielten. Ute Heitkamp, Rosi Maltzen und Dieter Reiling kamen mit der »ausgefallenen Fernsehsendung« ebenfalls großartig an. Eine höchst gelungene Playback-Show boten Ute Heitkamp (Andrea Berg), Ralf Heitkamp, Lars Behrensmeier und Mathias Weber (Haiducci), Herta Klose (Nana Mouskouri), Ute Heitkamp, Karin Schulz und Gitta Pöschel als Jacob Sisters sowie Volker Heinichen, Klaus Engelmeier und Wolfgang Klose als »Die Hermes Hausband«.

Artikel vom 07.02.2005