Kreissynode malte ein schwarzes Bild mit roten Zahlen
Bielefeld (bp). Der Kirchenkreis schreibt zwar rote Zahlen, man ist aber dennoch voller Gottvertrauen, bis 2007 einen Haushalt vorlegen zu können, der ohne Entnahmen aus den Rücklagen auskommt. Verwaltungsleiter Klaus-Peter Johner warnte gestern die 123 wahlberechtigten Synodalen, die im Gemeindehaus von Neustadt Marien zusammengekommen waren, davor, das Tafelsilber (Rücklagen) zu versilbern, denn: »Die wirklich harten Zeiten kommen erst in 15, 20 Jahren.« Für Superintendentin Regine Burg hat die Sicherung der Beschäftigung der 750 Mitarbeiter einen hohen Stellenwert, aber sie weiß auch: »Wir müssen Stellen abbauen, wollen das jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen tun.« Vor allem in den Gemeinden selbst müsse zudem nicht nur darüber diskutiert werden, sich von Immobilien zu trennen, sondern, wenn es hart auf hart komme, Gebäude abzureißen und das Grundstück zu verkaufen. Auch bestimmte Arbeitsbereiche müssten auf Dauer eingespart werden, erklärte Regine Burg. Das Haushaltsdefizit des Kirchenkreises beläuft sich auf 1,8 Millionen Euro, gleichzeitig wurde aber das Einsparungsziel von 880 000 Euro erreicht. Johner: »Wir wollen unter allen Umständen vermeiden, unter das Haushaltssicherungskonzept der Landeskirche zu fallen. Dann haben wir keine Handlungsfreiheit mehr.« Bei den Kindertagesstätten sei die Forderung der Stadt so gut wie erfüllt, 200 zusätzliche Plätze zu schaffen, um weiterhin die vollen Zuschüsse kassieren zu können: 180 Kinder mehr als im letzten Kindergartenjahr wurden in den evangelischen Kindergärten des Kirchenkreises angemeldet. Grund für die Finanzknappheit ist der ständige Rückgang der Kirchensteuer: Der Kirchenkreis hat nur noch 114 000 Gemeindeglieder -ÊTendenz: weiter fallend. Die Austrittszahlen seien aber rückläufig, sagte Regine Burg. Man suche nach neuen Konzepten und neuen Wegen, die Menschen anzusprechen: »Das kann auch eine Chance sein.« Ihr liebstes Kirchenlied sei ohnehin »Vertraut den neuen Wegen«.
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