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US-Meisterschaft 2005, letzte Runde. GM Alex Stripunsky steht an der Spitze zusammen mit Hikaru Nakamura, muss also gewinnen, um den ersten Platz mindestens mit ihm zu teilen. Und dann geht's gegen Alexander Goldin, alles andere als Fallobst.


Skandinavisch

Weiß: Goldin
Schwarz: Stripunsky

1.e4 d5 2.ed5 Dd5 3.Sc3 Dd6 4.d4 Sf6 5.Sf3 a6 6.Le3 b5 7.Ld3 Lb7 8.0-0 Sbd7 9.De2 e6 10.Lg5 Le7 11.a4 b4 12.Se4 Dd5 13.c4 bc3 14.Sc3 Da5 15.Tad1 Td8 Um 15...Lf3 zu drohen, was noch an 16.Df3 Dg5 17.Da8 scheitert. 16.Lh4 c5 17.Lb1 cd4 18.Sd4 Db4 Nicht 18...0-0 19.Se6 fe6 20.De6 Tf7 21.La2 Tdf8 22.De7. 19.Lg3 0-0 20.La2 Jetzt holt 20...Sb6 den a4-Schwächling ab: 21.Le5 Sa4 22.Sa4 Da4 23.Lc4 a5 24.Lb5 Db4, aber Stripunsky greift zuerst daneben. 20...Lc5?! 21.Sb3 La7 22.Ld6 Dh4 23.Lf8 Tf8 24.Dd3? Stärker ist die Überdeckung der 3. Reihe mittels 24.Td3, wonach zum Beispiel die Abholzungsaktion 24...Sh5 25.Td7 Sf4 26.Tb7 Lb8 27.h3 Se2 28.Se2 De4 29.Tb8 Tb8 30.Sc3 zu weißem Vorteil führt. 24...Se5? Richtig ist vielmehr 24...Sh5 25.Dd7 Lg2 mit gewaltigem Vorteil; 25.Dh3 verliert hier auch: 25...Dh3 26.gh3 Se5. 25.Dg3 Dh5 26.Sd4 Sg6 27.h3 Lb8 28.f4 e5 29.fe5 Le5 30.De3 Sg4 31.De2? Er stellt die Partie ein, anstatt mit 31.hg4 Dh2 32.Kf2 Dg2 33.Ke1 Lg3 34.Tf2! den Punkt einzufahren. 31...Lh2 32.Kh1 Dh3 Aus! Fast jedenfalls, denn Schwarz könnte ja noch Fehler machen... 33.Ld5 Dh4 Stärker ist 33...Dh5 34.Tf5 (34.Lf7 verliert sofort: 34...Kh8 35.Lg6 Tf1 36.Df1 hg6) 34...Dh4 35.Sf3 Sf2 36.Df2 Df2 37.Lb7 Sh4. 34.Sf5 Dh5 35.g3 Lg3 36.Kg1 Lh2 37.Kg2 Lc8 Da ist der Fehler. Gut ist 37...Lb8 38.Lb7 Dh2 39.Kf3 Dh3 40.Ke4 Te8, und Weiß kann aufgeben. 38.Lf7 Kh8 38...Tf7 39.De8 mit Matt. 39.Lg6 hg6? Nach 39...Dg6 40.Sh4 Dc6 41.Se4 scheint die Partie wieder remis zu sein. 40.Sd6? Der letzte Bock. Richtig ist 40.Sg7! Lb7 41.Se4 De5 42.Tf8 Kg7 43.Td7 Kf8 44.Tb7 beziehungsweise 42...Kh7 43.Dg4 Le4 44.Kh3 Kg7 45.Tdf1. 40...Ld6 41.Tf8 Lf8 42.Td8 Dh2 43.Kf3 Se5 44.Ke3 Dg3, und wegen 45.Kd4 Sc6, 45.Ke4 Lb7 bzw. 45.Kd2 Dg5 gab Goldin auf.



W. Smyslow 2000Weiß gewinnt


Lösung der Schachaufgabe von M. Ernst:

Wohin muss der Lb6 abziehen, um 2.Sb6 matt zu ermöglichen, Selbstbehinderungen aber zu vermeiden? Die Verführungen: 1.La5, Lc5, La7? Sb4! bzw. 1.Lf2/Le3/Ld4? Sc8/Sd5/Sc3!. 1.Lg1! löst das Problem: 1...ed3/Sc8/Sd5/Sc3 2.Dd3/Df7/Tf3/Td4 matt.

Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 26.02.2005