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Bei Verdacht
wird jetzt
früh gewarnt

DFB-Präsidium tagte

Frankfurt (dpa). Als Konsequenz aus dem Wettskandal hat der Deutsche Fußball-Bund auf Anregung der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Einführung eines Frühwarnsystems zur Verhinderung von Wettmanipulationen beschlossen.
Die DFL kündigte einen Vertragsabschluss mit der Firma »Betradar.com« an, die zu den weltweit führenden Informationslieferanten der Branche zählt. Bereits am Wochenende wird die DFL nach Auskunft von Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann »zur Absicherung des Spieltages« mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. Die Firma mit Hauptsitz im norwegischen Trondheim sammelt und vergleicht die Quoten von etwa 130 europäischen Wettanbietern, darunter auch der staatliche deutsche Anbieter Oddset. Sie alarmiert ihre Kunden bei Auffälligkeiten wie besonders hohen Einsätzen bei einzelnen Spielen. »Wenn wir rechtzeitig Hinweise bekommen, haben wir die Möglichkeit, eine Partie intensiver zu beobachten«, sagte Hackmann.
Die DFB-Präventivkommission unter Leitung von Rolf Hocke soll darüber hinaus Möglichkeiten eines generellen Wettverbots für Schiedsrichter und Spieler prüfen. Das DFB-Präsidium erteilte der siebenköpfigen Kommission den Auftrag, einen entsprechenden Vorschlag zu erarbeiten. »Unser Ziel ist es, alle Möglichkeiten, die sich dem DFB bieten, zu nutzen, damit künftig Manipulationsversuche verhindert werden können«, erklärte Hocke im Anschluss an die vierstündige Präsidiumssitzung in Frankfurt/Main.
Dort wurde zudem beschlossen, dass künftig die Unparteiischen nicht nur für die Spiele in der Bundesliga und 2. Bundesliga, sondern auch in den Regionalligen und im DFB-Pokal erst zwei Tage zuvor bekannt gegeben werden.

Artikel vom 05.02.2005