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»Wir haben keine Lobby«

Schalkes Nachspiel-Tor: Rostock fühlt sich verpfiffen

Rostock (dpa). Schalkes Top-Torjäger Ailton fühlte sich wie »Hans im Glück«, bei Hansa Rostock witterte man nach dem 2:2 (0:1) und dem in letzter Sekunde verschenkten ersten Heimsieg hingegen Betrug.

»Ein bisschen Glück hatte ich schon, aber die Rostocker Abwehr hat geschlafen und ich nicht«, erklärte der Brasilianer, der mit seinem achten Saisontreffer die Königsblauen vor der zweiten Pleite in Serie bewahrte und im Meisterschaftsrennen weiter hoffen lässt. Bei den Hanseaten fokussierte sich unterdessen die Wut und Enttäuschung auf Schiedsrichter Helmut Fleischer (Dachau), der trotz angezeigten zwei Minuten Nachspielzeit erst in der 93. Minute unmittelbar nach Ailtons Ausgleichstreffer abpfiff.
»Unglaublich, wie heute mit uns verfahren wurde. Wenn man uns nicht in der Bundesliga haben will, soll man das sagen«, ereiferte sich Hansa-Chef Manfred Wimmer.
Doch Fleischer verstand die ganze Aufregung nicht. »Das Foul, das zu dem Freistoß und dem daraus resultierenden Tor geführt hat, passierte in der Nachspielzeit«, erklärte der Referee später. Das sah Hansas Trainer Jörg Berger ganz anders. »Den Freistoß muss man nicht ausführen lassen, weil die Zeit um war. Ich habe den Eindruck, dass unser Verein keine Lobby hat, weil uns so etwas nicht zum ersten Mal passiert«, ereiferte sich der 60-Jährige, der seit seinem Amtsantritt im November weiter auf den ersten Sieg warten muss.
Schalke-Torwart Frank Rost kritisierte: »Einige dachten, das geht wieder so Hacke, Spitze, eins zwei drei. Es wäre schön, wenn wir nicht ganz so viele Lehrstunden bekommen würden.«

Artikel vom 07.02.2005