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Eine Flugshow in Arnstadt

Ecker packt EM-Norm - Hentschke gibt Gas

Stuttgart (dpa). Die russischen Hochspringer Anna Tschitscherowa und Jaroslaw Rybakow sowie Kenias Mittelstreckenläufer Bernard Legat und US-Hürdenläufer Allen Johnson haben mit Weltjahresbestleistungen für die Höhepunkte des Leichtathletik-Wochenendes gesorgt.

Auf der Jagd nach den EM-Normen fassen auch die deutschen Asse Tritt: Zwei Wochen vor den Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen überzeugte beim Meeting in Erfurt vor allem die pfeilschnelle Mannheimerin Nadine Hentschke, die für die Europameisterschaften in Madrid (4. bis 6. März) über 60 m und 60 m Hürden qualifiziert ist. Die Stabartisten Björn Otto (Dormagen) und Danny Ecker (Leverkusen) überzeugten am Sonntag in Leipzig mit Platz eins und zwei und übersprungenen 5,70 m.
Bei den 98. Millrose Games in New York siegte Legat über die Meile in 3:52,87 Minuten. Der nimmermüde Allen Johnson (33), viermaliger Olympiasieger und Weltmeister, war über die 60 m Hürden in 7,53 nicht zu schlagen.
Beim 29. »Hochsprung mit Musik« in Arnstadt überwand Anna Tschitscherowa als erste Frau in diesem Winter die 2,00-m-Marke. Im hochkarätig besetzten Feld der Männer siegte Jaroslaw Rybakow mit 2,37 m vor dem höhengleichen Olympia-Dritten Jaroslav Baba (Tschechien). Beim 6. Stabhochsprung-Meeting in Potsdam flog ebenfalls ein Russe am höchsten hinaus: Hallen-Weltmeister Igor Pawlow übersprang 5,80 m.
Vier deutsche Siege gab es beim Sportfest in Erfurt: 400-m-Läuferin Claudia Marx gewann ihr »Heimspiel« in 52,47, Tobias Unger (Kornwestheim-Ludwigsburg) die 60 m in 6,65 und die Mannheimerin Kirsten Bolm die 60 m Hürden in 8,02 Sekunden. Zudem verbesserte sich die Erfurterin Annika Becker im Weitsprung auf 6,45 m. Die Vize-Weltmeisterin im Stabhochsprung hat seit einem Trainingsunfall im vergangenen Jahr keinen Wettkampf mehr in ihrer Spezialdisziplin bestritten.
Hentschke gelang das Kunststück, an an einem Tag gleich in zwei Disziplinen die EM-Norm zu knacken: Über 60 m Hürden musste sie sich in 8,10 Sekunden allerdings mit Rang drei begnügen. Im Flachsprint benötigte sie als Zweite 7,25 Sekunden.
Bei ihrem ersten Einzelstart über 400 m seit über einem Jahr musste sich Grit Breuer knapp Claudia Marx geschlagen geben. »Ich bin nicht unzufrieden«, sagte die zweimalige Freiluft- und Hallen-Europameisterin. »Ich bin gesund und stehe wieder auf der Bahn. Mein Saisonziel es es, bei den Meetings konstant mitzulaufen.« Ein Start bei der Hallen-EM sei nicht geplant.
So schnell wie kein anderer Europäer in diesem Jahr war der Brite Jason Gardener mit 6,56 Sekunden über die 60 m. Während Stabhochspringer Ecker die EM-Norm in Leipzig erfüllte, muss der frühere Hallen-Weltmeister Tim Lobinger noch zittern (5,40 m).
In Wien jubelte Weitspringerin Bianca Kappler: Die Deutsche Meisterin aus Rehlingen qualifizierte sich mit 6,60 m für Madrid.

Artikel vom 07.02.2005