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60 000 Mark mit einer
Serie von Unfällen kassiert

Rechtsanwalt in Crash-Verfahren verstrickt


Bielefeld (uko). Zwei gebürtige Türken stehen seit Donnerstag wegen einer Serie von provozierten Verkehrsunfällen vor dem Landgericht. Sie sollen von 1996 bis ins Jahr 2001 die Kollisionen verursacht und von Versicherungen insgesamt 60 000 Mark kassiert haben.
Zu Beginn des Prozesses vor der 1. Großen Strafkammer gaben die Angeklagten Sükrü T. (44) und Izettin T. (47) einen Großteil der Taten zu - darunter ist ein Fall von unerlaubtem Waffenbesitz. Die weiteren Betrugsfälle werden an den kommenden Verhandlungstagen streitig verhandelt.
T. und T. hatten insgesamt 14 Unfälle stets mit einem BMW oder einem Mercedes Benz verübt. Dabei waren sie auf mehrspurigen Straßen in Bielefeld oder jeweils bei Abbiegemanövern anderen Verkehrsteilnehmern in die Quere gekommen und hatten die Schuld für die Unfälle den Crash-Gegnern in die Schuhe geschoben.
In das Strafverfahren war zeitweise auch ein renommierter Bielefelder Rechtsanwalt verstrickt, der sich auf die Bearbeitung von Verkehrsunfällen spezialisiert hat. Mit der Abwicklung der Fälle hatten die gebürtigen Türken mit auffälligem Namen die Kanzlei des Juristen S. betraut, der sich seinerseits an die gegnerischen Versicherungen wandte oder gar die Assekuranzen verklagte. Die Staatsanwaltschaft ließ daraufhin sogar die Kanzlei durchsuchen und umfangreiches Aktenmaterial beschlagnahmen. Das Verfahren gegen den Juristen wurde allerdings eingestellt - gegen Zahlung einer Geldbuße. Der Prozess wird fortgesetzt.

Artikel vom 04.02.2005