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Zwiebler entthront Joppien

Badminton-DM: Xu gewinnt bei den Frauen - zwei Titel für Kindervater

Von Marco Twente(Text) und Hans Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). An einem an Spannung kaum zu überbietenden Finaltag der 53. Deutschen Badminton Meisterschaften in der Bielefelder Seidensticker Halle hat Marc Zwiebler in einem hochklassigen Endspiel den Favoriten Björn Joppien im Entscheidungssatz hauchdünn mit 15:13 bezwungen. Bei den Damen verteidigte Xu Huaiwen ihren Vorjahrestitel.

Stehende Ovationen der gut 800 Zuschauer gab es für den Sieger der Herren-Konkurrenz. Der an Nummer zwei gesetzte Marc Zwiebler (1. BC Beuel) hatte Titelverteidiger Björn Joppien (FC Langenfeld) in drei Sätzen niedergekämpft. 15:6, 10:15 und 15:13 hieß es am Ende für das 20-jährige deutsche Nachwuchstalent.
Wechselnder Spielverlauf und hohes Niveau sorgten bei den Fans für Nervenkitzel. Zunächst dominierte Zwiebler das Geschehen und entschied durch druckvolles Spiel Durchgang eins überraschend deutlich für sich. Nach einer 7:1-Führung im zweiten Satz sah Zwiebler schon wie der sichere Sieger aus. »Dann kamen die Nerven ins Spiel« gab der Beueler anschließend zu. Joppien drehte den Satz noch und erkämpfte sich mit 15:10 den Satzausgleich.
Im entscheidenden »Dritten« kam es zu einem ständigen Führungswechsel. Bis zum 7:5 lag Joppien vorne. Doch Zwiebler, der aufgrund seiner kämpferischen Leistung zum Publikumsliebling avancierte, kam zurück und erspielte sich eine 13:9-Führung. Nach dem erneuten Ausgleich (13:13) gelangen ihm die entscheidenden zwei Punkte zum umjubelten ersten deutschen Meistertitel. Der fünffache Titelträger Joppien war damit entthront.
»Damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe das erste Mal gegen Björn gewonnen - und das gleich im Finale der Deutschen«, meinte der glückliche Sieger nach seinem Erfolg. Joppien nahm die Niederlage nicht allzu schwer. »Marc hat einfach gut gespielt. Ich bin froh, dass ich nach meiner Verletzung wieder auf dem Niveau spiele«, resümierte der Vize-Meister. Auf Platz drei landeten Andreas Wölk (Langenfeld) und Conrad Hückstädt (SG Berlin).
Bei den Damen gestaltete Titelverteidigerin Xu Huaiwen (1. BC Bischmisheim) das Finale klar zu ihren Gunsten. Mit 11:6 und 11:2 fertigte sie die an zwei gesetzte Juliane Schenk (Lüdinghausen) ab. Nachdem Schenk eine 5:3-Führung im ersten Satz verspielte, wurde »Gummiwand« Xu immer sicherer und hatte besonders im zweiten Durchgang keine Probleme mehr. »Es war am Anfang schwerer als erwartet«, zeigte Xu dennoch Respekt vor Schenks Leistung. Platz drei teilten sich Petra Overzier (Beuel) und Katja Michalowsky (Ludwigshafen).
Für einen weiteren Höhepunkt in Sachen Spannung sorgten die Akteure des Damen-Doppel-Finales. Hier bezwangen die Vorjahressieger Juliane Schenk/Nicole Grether (Lüdinghausen/Berlin) das Duo Kathrin Piotrowski/Sandra Marinello (Langenfeld/Lüdinghausen) nach fast zwei Stunden mit 15:11, 8:15 und 17:15. Dabei waren sie im »Dritten« nach einer 12:6-Führung beim Stande von 14:15 am Rande einer Niederlage.
Zweifacher deutscher Meister wurde Ingo Kindervater (Wiebelskirchen). Im Endspiel des Herren-Doppels besiegte er mit Kristof Hopp (Bischmisheim) das Duo Michael Fuchs/Roman Spitko (Bischmisheim/Wiebelskirchen) 15:3, 15:3. Im Mixed-Endspiel sicherte sich Kindervater mit Partnerin Kathrin Piotrowski knapp mit 15:6, 12:15 und 15:12 gegen Jochen Cassel (Wiebelskirchen) und Birgit Overzier (Beuel) den Titel.

Artikel vom 07.02.2005