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Wettbewerbsrecht und die Gene

Universitätsgesellschaft vergab gestern Abend Preise für Dissertationen

Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Zu den angenehmsten Veranstaltungen der Universität gehört die alljährliche Verleihung der Preise für herausragende Dissertationen. Gestern Abend war es im Zentrum für interdisziplinäre Forschung wieder so weit.

13 Nachwuchswissenschaftler, allesamt junge Doctores, haben im Rahmen einer Feierstunde die mit jeweils 600 Euro dotierten Preise der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft in Empfang genommen.
Verliehen wurden die Preise von Ortwin Goldbeck, Vorsitzender der Universitätsgesellschaft, und Geschäftsführer Prof. Helmut Steiner, vorgeschlagen werden die Preisträger von ihren jeweiligen Fakultäten. Einige Titel ihrer Doktorarbeiten vermitteln eine Idee dessen, was da behandelt wurde - wie »Aggressionen und Gewalt in der Schule« oder »Tatbestandsmerkmale des europäischen Wettbewerbsrechts«. Andere aber lassen den Laien erst einmal ratlos zurück. Unter »Eine phylogenetische Analyse von Serpin-Genen aus eukaryotiscen Genomprojekten« oder »Lattice-Renormalization of the Polyakov loop« kann der Nicht-Fachmann sich nur wenig vorstellen. Da es aber gute Tradition ist, dass die Preisträger sich und ihre Arbeiten in einem Kurzvortrag vorstellen, trug dies doch zuweilen zur Erhellung bei.
Die jungen, ausgezeichneten Doctores sind Micha Jost von der Fakultät für Chemie, Christel Brüggenbrock (Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie), Klaus Wingenfeld (Gesundheitswissenschaften), Armen Avanessian (Literaturwissenschaften), Heike Rohmann (Linguistik), Oleksandr V. Kutoviy (Mathematik), Brigitte Kottmann (Pädagogik), Felix Zantow (Physik), Ulrich Meier (Psychologie), Oliver Höner (Sportwissenschaft), Jörg Philipp Terhechte (Rechtswissenschaft), Cècile Rol (Soziologie) und Olaf Krüger (Technische Fakultät).
Insgesamt zählt die Universitätsgesellschaft jetzt 570 Mitglieder. Allein im vergangenen Jahr konnte Steiner 27 Neuzugänge verbuchen. Und in den vergangenen drei Jahren hat er 80 neue Mitglieder geworben. Mit 90 000 Euro hat der Förderverein 2004 die Universität unterstützt, hat Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen der Fakultäten ermöglicht. »Den mit Abstand größte Posten aber macht die Studentenförderung aus: die Vergabe von Preisen, Stipendien und die Unterstützung von in Not geratenen ausländischen Studierenden«, betont Steiner und ergänzt: »So soll es auch sein.«
Der Preis für die beste Habilitation wird in diesem Jahr erstmals gesondert vergeben. Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft wird er am 15. April verliehen.

Artikel vom 12.02.2005