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Fünf Monate Sperre
für Abdullah Celik

KSK 5: VfJuE verantwortlich für Spielabbruch

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Grob unsportliches Verhalten, Rudelbildung und Tumulte auf dem Spielparkett, aufgebrachte Zuschauer sowie verbale Entgleisung, die letztendlich zum Spielabbruch führten - mit all diesen Dingen musste sich die Kreisspruchkammer des Fußballkreises Bielefeld beschäftigen. Nach knapp dreistündiger »Wahrheitsfindung« mit zahlreichen Zeugenaussagen sprach die KSK 5 unter Vorsitz von Gerhard Filges ihr Urteil.

Das Verfahren gegen die beschuldigten Spieler Erkan Ak (VfJuE) und Marcel Föste (VfR Wellensiek) wurde eingestellt. Dagegen erhielt VfJuE-Keeper Abdullah Celik eine Folgesperre von fünf Monaten und er ist somit erst ab dem 1. Juli 2005 wieder spielberechtigt. Ferner muss der C-Ligist wegen verursachten Spielabruchs 200 Euro Geldstrafe bezahlen. Ferner darf der VfJuE (mit Ausnahme der Jugend- und Damenmannschaften) bis zum 31. Dezember 2007 keine Turniere mehr ausrichten oder an Turnieren teilnehmen. Die Kosten des Verfahrens tragen zu 50 Prozent der Spieler Abdullah Celik unter der Mithaftung des Vereins VfJuE und der VfJuE.
Die Kammer stellte das Verfahren gegen Erkan Ak (VfJuE) ein, weil die Beweisaufnahme eindeutig die Aussage von Ak bestätigte. »Ich habe in diesem Spiel nicht mitgewirkt. Ich saß auf der Tribüne«, meinte Ak zu Beginn der Verhandlung. Sein Bruder Cetin Ak habe die rote Karte gesehen. In den zwei Gruppenspielen zuvor hatte Erkan Ak das Trikot Nr. 13 getragen. Zur Verwechselung kam es wahrscheinlich, weil sein Bruder Cetin Ak (zuvor Trikot Nr. 15) im Match gegen Wellensiek das »13er-Trikot« überstreifte.
Fairness ist das oberste Gebot in allen Bereichen des sportlichen Wettstreites. Doch manchmal wird es, mal mehr oder weniger schlimm, einfach ignoriert. Wie im Fall der Partie zwischen dem VfJuE und dem VfR Wellensiek, die am 28. Dezember 2004 im Rahmen der Bielefelder Hallen-Fußball Stadtmeisterschaft in der Sporthalle in Schildesche stattfand. Leider nicht mit einem regulären Ende: 54 Sekunden vor dem Ende der Partie brach Schiedsrichter Michael Knop die Partie ab. Auslöser war eine Rangelei zwischen dem Wellensieker Harry Hoffmann und Cetin Ak. »Ich sah wie der VfJuE-Spieler seine Hand am Hals des Wellensieker Akteurs hatte. Ich habe das Spiel unterbrochen. Nur entstand eine Spielertraube und der VfJuE-Keeper Celik lief aus seinem Tor und stürzte mit einen Hechtsprung in die Spielertruppe und schlug auf den Wellensieker ein. Ich zeigte Celik und Centin AK die rote Karte. Da das Match danach nicht mehr ordnungsgemäß fortzusetzen war, brach ich es ab«, schilderte Knop das unschöne vorzeitige Ende.
Der beschuldigte Keeper Celik bestreitete seinen Hechtsprung und sagte: »Ich bin selbst getreten worden.« Doch keiner der vernommenen Zeugen konnte diese Version bestätigten, entsprachen ihre Aussagen den Schilderungen von Schiri Knop. Selbst VfJuE-Vorsitzender Alfred Sitarksi widersprach seinem Keeper und gab die verbalen Entgleisungen gegenüber Funktionär Karl-Heinz Schröder zu, weil dieser gegenüber einem VfJuE-Spieler handgreiflich geworden sei. Dem widersprach Schröder energisch und auch andere Zeugen konnten die Beschuldigungen von Sitarksi nicht bestätigen.
Das Verfahren gegen den Wellensieker Keeper Marcel Föste wurde eingestellt, weil kein unsportliches Verhalten vorlag. Eröffnet wird dagegen ein Verfahren gegen »Rotsünder« Cetin Ak, dessen Bruder Erkan fälschlicherweise beschuldigt worden war.

Artikel vom 04.02.2005