Im abgelaufenen Jahr waren in Ostwestfalen-Lippe zum ersten Mal mehr Privatpersonen überschuldet als Firmen. Der Gipfel ist »noch nicht erreicht«, befürchtet die Auskunftei Creditreform. Arbeitslosigkeit, Scheidungen und langfristige Kredite, deren Belastung unterschätzt wird, fordern ihren Tribut. Wer keine Rechnungen mehr bezahlen kann, dem hilft das »Geiz ist geil« auch nicht mehr. Die Betroffenen brauchen vor allem Hilfe. Mit der telefonischen Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung bietet das Land Nordrhein-Westfalen jetzt einen schnellen Wegweiser an. Die Mitarbeiter lotsen verzweifelte Menschen zu Stellen in ihrer Nähe. Daran hat es bislang gefehlt. Die 24 Beratungsstellen in Ostwestfalen-Lippe werden von unterschiedlichen Trägern geführt und sind als solche nicht sofort erkennbar. Erst wer beispielsweise bei der Arbeiterwohlfahrt nachfragt, erfährt von der Einrichtung in Löhne. Ab sofort reicht ein Anruf bei 01803100214. Nachdenklich stimmt jedoch, dass die Zahl der Anlaufstellen sinkt. »An sozialer Beratung wird als erstes gespart«, beklagt Regina Stoller-Wegener von der AWO-Bauschuldnerberatung. Deshalb haftet dem telefonischen Wegweiser ein schaler Beigeschmack an. Dietmar Kemper
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