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Merkurbrunnen
kommt nur ins
Zwischenlager

Rückkehr dann, wenn Geld da ist

Von Burgit Hörttrich
und Manfred Matheisen
Bielefeld (WB). Der Merkurbrunnen soll nicht für immer auf dem Bauhof verschwinden. Er soll dort zwischengelagert werden, bis das Geld für seinen Umzug komplett zusammen gekommen ist. Das versicherte gestern Baudezernent Gregor Moss.

Würden Skulptur und Brunnenschale an anderer Stelle funktionsfähig installiert, kostete das 57 000 Euro. »Mit einem solchen Betrag würden wir den Sanierungsetat der Altstadt sprengen,« betont Moss. Er kann nicht nachvollziehen, dass die Einlagerung des Merkurbrunnens, der 1963 als Auftragsarbeit entstand und inzwischen zu einem Bielefelder Merkzeichen geworden ist, jetzt für Aufregung sorgt. Schließlich sei die Entscheidung für einen anderen Brunnen auf dem Alten Markt im Schnittpunkt der Sichtachsen schon lange getroffen worden, im Wettbewerb für die Neugestaltung der Altstadt habe es eine entsprechende Auslobung gegeben. Wie berichtet, wird der Brunnen vom Bankhaus Lampe gesponsert.
Moss betont, man habe man fest vorgehabt, dem Merkur einen anderen Platz in der Altstadt einzuräumen; von Bezirksvertretung Mitte und Stadtentwicklungsausschuss sei im Juli 2004 gegen die Empfehlung der Verwaltung eine Stelle vor dem Marché beschlossen worden. Die Verwaltung hatte elf Alternativen aufgelistet, nur gegen den Standort Bunnemannplatz keine Einwände gefunden; dort sollen alle Anschlüsse für einen Brunnen bereits vorhanden sein.
Auch für Dr. Horst Annecke, CDU-Vertreter in der Lenkungsgruppe Altstadt, gehört Merkur in die Mitte der Stadt - ob als Brunnen oder Skulptur, sei zunächst zweitrangig. Es müsse alles daran gesetzt werden, den Umzug rasch zu bewerkstelligen.
Moss' vordringliches Ziel ist es, die Sanierung der Fußgängerzonen der Altstadt in Angriff zu nehmen und bis zum 12. November abzuschließen. Behauptungen aus politischen Kreisen, nichts von der Merkur-Einlagerung gewusst zu haben, hält Moss für eine »Kampagne, mit der gewaltiger Flurschaden angerichtet wird«.

Artikel vom 02.02.2005