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Kirchgeld und Immobilienverkauf

Die Gemeindefinanzen leiden unter dem Mitgliederschwund


Bielefeld (bp). Mit einem strukturellen Defizit in Höhe von 1,8 Millionen Euro muss der evangelische Kirchenkreis 2005 zurecht kommen. Die Kreissynode soll am Freitag, 4. Februar, dem Haushaltsplan zustimmen (Gemeindehaus Neustädter Mariengemeinde, Beginn 17 Uhr). Die Konsolidierungsmaßnahmen, die die Kreissynode im Oktober 2004 beschlossen hatte, hat noch nicht die erhoffte Wirkung gezeigt.
Ein Hauptgrund für die Lage: Das Kirchensteueraufkommen ist rückläufig bzw. unterliegt starken Schwankungen. So liegt die Zuweisung für den Kirchenkreis Bielefeld in diesem Jahr bei 7,32 Millionen Euro, 1992 waren es noch 12,76 Millionen Euro - ein Minus von 43 Prozent. Die Zahl der Gemeindeglieder liegt bei 114 000, nach einer Prognose der Evangelischen Kirche Deutschlands könnte diese Zahl bis 2030 auf nur 80 000 zusammen schmelzen. Bis dahin ist der Anteil der über 60-Jährigen Gemeindeglieder auf über 40 Prozent angestiegen.
Klaus-Peter Johner, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises, plädiert dafür, das freiwillige Kirchgeld in allen Gemeinden einzuführen. Ebenso hält er es für eine Verpflichtung der Gemeinden, weitere Liegenschaften zu verkaufen.
Johner weist darauf hin, dass das Haushaltssicherungsrecht - analog zu den Regelungen im Kommunalrecht - in die Verwaltungsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen aufgenommen worden ist. Der Kirchenkreis Bielefeld hat die Möglichkeit, freiwillig nach den Auflagen des Haushaltssicherungsrechtes zu arbeiten - oder kann auf Anordnung der Landeskirche warten.

Artikel vom 02.02.2005