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Energiekosten kaum bezahlbar

Allein die Gaspreise sind seit 1999 um 67 Prozent geklettert


Zum Thema Energiekosten:
Wie soll man das alles noch verstehen? Ende der 90er Jahre verkaufte man uns den Euro unter anderem als ein Mittel gegen steigende Ölpreise im Zusammenhang mit einem starken Dollarkurs (Multiplikator).
Man entwarf die Vision von einem starken Euro, der Dollarkursschwanken egalisieren sollte. Lange Zeit sah es nicht danach aus, allein die heimische Industrie und Gastronomie fanden es höchst erstrebenswert, die früheren Zahlenwerte vor dem Währungszeichen wieder auf ihren Preislisten zu finden.
Es kann ja auch nicht sein, dass eine Bratwurst nur einen Euro kostet, zwei müssen es sein. . . 
Vor einigen Monaten jedoch wurde die Vision zur Wirklichkeit, der Dollar kam unter Druck, und der Ölpreis stieg. Wechselkursbereinigt allerdings nicht so stark, wie es uns die Energieversorger immer glaubhaft machen möchten. Wo ist der heute nahezu 30-prozentige Wechselkursvorteil geblieben? Noch fragwürdiger wird die Preispolitik, wenn man bedenkt, dass der Gaspreis im Gegensatz zum Ölpreis nicht gestiegen, sondern vielmehr gefallen ist - oder etwa doch nicht?
In Zahlen sieht das Ganze so aus: 1999 wurden für eine bestimmte Anzahl Kilowattstunden einschließlich des Grundpreises 2564 D-Mark berechnet. Für das Jahr 2004 waren es für die gleiche Menge 2191 Euro.
Dies entspricht einer Preissteigerung von etwa 67 Prozent (16,75 Prozent per Anno). Darin ist noch nicht die Erhöhung um 14 Prozent seit Oktober letzten Jahres eingerechnet.
Wenn das so weitergeht, können wir bald alle unsere Eigenheime verkaufen, weil die horrenden Energiekosten bei gleichzeitig stagnierenden Gehältern nicht mehr bezahlbar sein werden. Aus der Traum von der wertbeständigen Altersvorsorge, denn dann geht gar nichts mehr.
DIETER LINDNERper E-Mail

Artikel vom 21.02.2005