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Irak öffnet seine Grenzen wieder

Interimspräsident lehnt sofortigen Abzug ausländischer Truppen ab


Bagdad (AP). Der irakische Übergangspräsident Ghasi al Jawer lehnt einen Abzug der ausländischen Soldaten zum jetzigen Zeitpunkt kategorisch ab. »Es wäre völliger Unsinn, die Truppen zu bitten, in diesem Chaos und diesem Machtvakuum zu gehen«, sagte Al Jawer gestern. Allerdings sei eine Reduzierung der Truppenstärke zum Jahresende denkbar.
Zwei Tage nach der Wahl öffnete die irakische Regierung die Grenzen wieder und hob die Sperrung des Flughafens von Bagdad auf. In der Hauptstadt begann derweil die zweite und wahrscheinlich letzte Phase der Auszählung der am Sonntag abgegebenen Stimmen.
Die Wahlhelfer überprüften die in den einzelnen Stimmbezirken erstellten Listen und erfassten die Zahlen am Computer. Es wurde erwartet, dass die vom schiitischen Großayatollah Ali al Sistani unterstützte Vereinigte Irakische Allianz als Sieger aus der Wahl hervorgeht. Zweitstärkste Kraft dürfte die Liste von Ministerpräsident Ajad Allawi werden.
Auch gestern wurden wieder tödliche Zwischenfälle aus verschiedenen Landesteilen gemeldet. In der überwiegend von Kurden bewohnten Stadt Erbil kamen zwei Polizisten ums Leben, als sie versuchten, eine Bombe zu entschärfen. In Mossul wurde ein Mensch bei Gefechten zwischen Aufständischen und Nationalgardisten getötet. Im Gefängnis Camp Bucca im Südirak schossen US-Soldaten auf revoltierende Häftlinge und töteten vier von ihnen.

Artikel vom 02.02.2005