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Saure Süßigkeiten ruinieren Zähne


Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Weil sie den Zahnschmelz angreifen, soll auf den Verpackungen von sauren Fruchtgummis, Bonbons und Brausen ein Warnhinweis angebracht werden. Das fordern das Landesumweltministerium und die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. Das Ministerium von Bärbel Höhn (Grüne) untersuchte 173 Produkte auf ihren pH-Wert, der den Säuregrad angibt.
Obwohl zahnfreundliche Süßigkeiten und Getränke einen pH-Wert von mindestens 5,7 aufweisen müssen, lag der Wert bei 95 Prozent der analysierten Proben unter 4. Schädlich seien vor allem hohe Konzentrationen von Zitronensäure. »Saures Milieu im Mund greift den Zahnschmelz an, schädigt die Zahnhälse und führt zu Löchern«, sagte das Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Josef-Maximilian Sobek, gestern dieser Zeitung. Zwar verringere der Speichel den Säuregehalt, aber die Wirkung verpuffe, »wenn Zähne über Stunden in säurehaltigen Getränken und Süßigkeiten gebadet werden«.
Deshalb könne ein Warnhinweis hilfreich sein. Sobek empfiehlt Eltern, »Süßigkeiten mit dem Zahnmännchen« zu kaufen. Diese enthalten keinen Raffinadezucker. Außerdem sollten sie Kunststofftrinkflaschen mit Fruchtsäften meiden. Sobek: »Kinder bekommen braune Schneidezähne.«

Artikel vom 01.02.2005