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Versprechen
ist eingelöst

Positive Lehrstellen-Bilanz vorgelegt

Von Bernhard Hertlein
Düsseldorf/Bielefeld (WB). Das Handwerk hat im vergangenen Jahr in Ostwestfalen-Lippe überdurchschnittlich zum Gelingen des Ausbildungspaktes beigetragen. Die Zahl der neuabgeschlossenen Lehrverträge lag nach Angaben des Pressesprechers der Kammer, Siegfried Mühlenweg, um 10,2 Prozent über dem Vorjahr.

Mit dem Anstieg der Neuverträge um 433 auf 4677 lag die OWL-Handwerkskammer auch landesweit in NRW an der Spitze. Die Vorgabe des Ausbildungspaktes -Êein Plus von 236 Lehrstellen -Êwurde um fast auf das Doppelte gesteigert. Ein Blick in die Lehrstellen-Bilanz des Handwerks zeigt weiter, dass 9,25 Prozent der Auszubildenen im vergangenen Jahr ihre Lehre abgebrochen haben. So hoch diese Zahl auch erscheint: Sie ist Mühlenweg zufolge die niedrigste seit 1989.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld hat ihre Bilanz schon kurz nach Jahresbeginn vorgelegt. Mit 6564 neuen Lehrverträgen erzielte sie ebenfalls ein deutliches Plus von 7,6 Prozent (= 462 neue Verträge).
Insgesamt waren in Ostwestfalen zum Jahreswechsel noch etwa 500 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Dem standen nach Auskunft von IHK-Geschäftsführer Swen Binner etwa 150 offene Lehrstellen und 270 freie EQJ-Langzeitpraktika (Einstiegsqualifizierung für Jugendliche) gegenüber.
In ganz Nordrhein-Westfalen hat der Ausbildungspakt von NRW-Wirtschafts- und Arbeitsministers Harald Schartau (SPD) sein Ziel erreicht. Erstmals seit 2000 sei die Zahl der Ausbildungsverträge wieder deutlich angestiegen. »Es wird keine außerbetrieblichen Maßnahmen für die Jugendlichen im Ausbildungskonsens mehr geben«, erklärte Schartau gestern in Düsseldorf. Alle Jugendlichen, die noch ohne Ausbildungsplatz sind, erhielten entweder eine Lehrstelle oder ein betriebliches Langzeitpraktikum.
Am Jahreswechsel 2004/05 seien landesweit noch 2445 Jugendliche unversorgt gewesen. Dies war, so Schartau, im Vergleich zu Ende September ein deutlicher Fortschritt. Damals hatte die Zahl der unversorgten Jugendlichen noch bei 9500 gelegen. Den unversorgten Jugendlichen stehen derzeit NRW-weit immer noch 1619 offene Ausbildungsplätze gegenüber. Freie EQJ-Plätze würden von den Industrie- und Handelskammern in NRW noch mehr als 3100 und von den Handwerkskammern fast 500 angeboten.

Artikel vom 01.02.2005