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»Ungeschönte Wirklichkeit in der Kunst«

Bilder, Papierarbeiten und Skulpturen von Klaus Dobrunz und Ulrich Linke im Sennestadthaus

Sennestadt (mcs). Ungewöhnliche Sichtweisen des Menschen eröffnet dem Betrachter derzeit eine Ausstellung mit Werken von Klaus Dobrunz und Ulrich Linke im Vortragssaal des Sennestadthauses. Noch bis zum 13. März ist eine umfangreiche Auswahl ihrer Skulpturen, Bilder und Papierarbeiten zu sehen.
Wollen mit Bildern, Papierarbeiten und Skulpturen die Betrachter zum Nachdenken anregen: Klaus Dobrunz (links) und Ulrich Linke präsentieren im Sennestadthaus ein breites Spektrum ihres künstlerischen Schaffens. Foto: Malte Samtenschnieder
40 Bilder und zwölf Skulpturen gehen in der vom Kulturkreis des Sennestadtvereins veranstalteten Ausstellung eine interessante Symbiose miteinander ein. Über das rege Besucherinteresse an der unkonventionellen Schau freute sich Bezirksvorsteher Karl Wolff Sonntag während der Eröffnung. Zum einen bilde die Ausstellung einen attraktiven Auftakt für die diesjährigen Feiern zum 50. Geburtstag Sennestadts, zum anderen leiste sie einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Bielefeld, so Wolff.
Die Intention der ausgestellten Künstler brachte anschließend Dr. Jürgen Jesse den Gästen näher. So wies der Experte etwa darauf hin, dass in Ulrich Linkes Kopfbildern eine Umrisslinie das Denkgehäuse von Hintergrund trenne.»Dass die überlebensgroßen Porträts unscharf sind, ist gewollt, um den Betrachter zu verunsichern, um ihn zu ermuntern, sein Auge neu einzustellen und genau hinzusehen«, so Jesse weiter.
Auch Klaus DobrunzĂ” Skulpturen fordern den Betrachter nach Einschätzung des Experten zur intensiven Betrachtung heraus. Denn immer wieder verarbeite der Künstler in seinen Werken Personen aus Politik und Kultur. Dabei zeige er die ungeschönte Wirklichkeit und gebe dem Betrachter dadurch die Chance, sich mit den Werken zu identifizieren, so Jesse.
Bei der Ausstellungseröffnung im Sennestadthaus stellten diesbezüglich zahlreiche Besucher ihr Glück auf die Probe. Einige gingen sogar über das stumme Anschauen hinaus: Befruchtet durch Ulrich Linkes und Klaus Dobrunz' optischen Input, gerieten sie über die ausgestellten Werke untereinander und mit den Künstlern ins Gespräch. Zunächst verfolgten sie aber aufmerksam Manuel Köhrings brillante Klassik-Interludes am Klavier. Denn der impulsive Vortrag des souveränen Interpreten verlieh der Einführung ein ganz besonderes Flair.
Noch bis zum 13. März ist die Ausstellung zu sehen, jeweils montags bis freitags von neun bis 16 Uhr sowie samstags von neun bis 13 Uhr.

Artikel vom 01.02.2005