Von Michael Schläger Bielefeld (WB). Nach »Grau«, »Rot« und »Grün« kommt jetzt auch noch »Blau«: In Bielefeld soll voraussichtlich noch in diesem Jahr die »Blaue Tonne« für Altpapier eingeführt werden und die bisher übliche Bündelsammlung ablösen.
Privatleute sollen die »Blaue Tonne« kostenlos - ohne Aufschlag auf die bisherigen Abfallgebühren - erhalten. Gewerbetreibende werden für die Altpapierabfuhr aber zur Kasse. Nach Informationen des WESTFALEN-BLATTes hat es bereits erste Gespräche zwischen dem städtischen Umweltbetrieb (UWB) und Kommunalpolitikern gegeben. In Kürze soll der Rat auch offiziell mit dem Thema befasst werden. In anderen Städten und Gemeinden ist die »Blaue Tonne« längst üblich. Darin können Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Kataloge, Prospekte, aber auch Packpapier und Kartonagen problemlos entsorgt werden. Die unpraktische Sammlung im Haushalt entfiele. Auch für die Müllwerker würde sich die Abfuhr deutlich vereinfachen. Bei Regenwetter können die Papierbündel nicht mehr durchnässen. Mit Hilfe der »Blauen Tonne« will der UWB auch erreichen, dass mehr Altpapier gesammelt und die Papiermenge, die im Restmüll landet, verringert wird. Ein lohnendes Geschäft: Zurzeit wird Altpapier teuer gehandelt. Jährlich kommen rund 24 000 Tonnen in Bielefeld zusammen. Die Politiker stehen der geplanten Umstellung offenbar positiv gegenüber. Einziges Problem: In manchem Privathaushalt mangelt es an Stellfläche für einen weiteren Müllbehälter. Denn bisher haben die meisten bereits eine graue Restmülltonne (oder eine mit rotem Deckel bei monatlicher Abfuhr) und eine grüne Tonne für den Biomüll. In vielen Mietshäusern werden aber schon jetzt große Papiersammelbehälter eingesetzt. Die Einführung der »Blauen Tonne« soll bezirksweise erfolgen, nach und nach alle Stadtteile an das neue System angeschlossen werden. Bei den Wertstoffen, die in Bielefeld in gelben Säcken gesammelt werden, soll sich nichts ändern. In manchen Kommunen werden auch diese Abfälle über »Gelbe Tonnen« entsorgt. Der Umweltbetrieb sammelt die gelben Säcke inzwischen im Auftrag einer zur Herforder Sulo-Gruppe gehörenden Firma aus Ostdeutschland, sortiert werden die Wertstoffe bei Sita Wiebe an der Herdorder Straße.
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