01.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Zeus« sucht neue
Herausforderung

Katsigiannis geht zur HSG Bielefeld

Bielefeld (WB/jm). Die HSG Bielefeld hat sich »göttliche« Hilfe geangelt: »Zeus«, so der Spitzname von Rückraumspieler Alexandros Katsigiannis, soll den Handball-Regionalligisten zum Klassenverbleib werfen. Der 23-Jährige war beim Ligaprimus ASV Hamm unzufrieden mit seinen geringen Spielanteilen und bereit für eine neue Herausforderung.

Alle Passformalitäten sind eingeleitet, damit Katsigiannis möglichst heute Abend sein Debüt im HSG-Dress geben kann. Um 20.15 Uhr gastieren die Bielefelder in der 2. WHV-Pokalrunde beim Oberligisten LIT Handball Nordhemmern/Mindenerwald. Kleine Pikanterie am Rande: LIT-Trainer ist Frank Schoppe, Katsigiannis' Berater.
»Wir sind überzeugt davon, dass er die gewünschte Verstärkung für uns ist«, freut sich HSG-Handballchef Heinrich Rödding über die gestern perfekt gemachte Verpflichtung. Ein weiterer Transfer »für einfache Tore« (Trainer Heiko Holtmann) ist noch angedacht. Zunächst bis zum Saisonende hat sich der in Kamen wohnende 1,88 m-Mann an die HSG Bielefeld gebunden. »Wenn er sich gut einlebt, ist eine Verlängerung durchaus möglich«, so Rödding.
Für Alexandros Katsigiannis, in Bochum Student der Sozial- und Sportwissenschaften, bedeuten die nächsten Monate vor allem Stress. Der Neue wohnt in Kamen und muss mangels eigenem PKW mit dem Zug zum Training anreisen. »Das ist schon ein großer Aufwand für mich. Aber ich wollte unbedingt wieder spielen. Angesichts des unglaublichen Verletzungspechs der HSG Bielefeld denke ich, dass es für den Verein und für mich so das Beste ist«.
Eigentlich wollte sich der vom Zweitligisten Ahlener SG gekommene Spieler beim ASV Hamm durchsetzen. Doch nach der Verpflichtung von Mittelmann Dainius Skarbalius und Rob de Pijper (halblinks) veränderte sich für ihn die Situation schlagartig, hinzu kamen ungeahnte Anlaufschwierigkeiten. Katsigiannis rückte mehr und mehr ins zweite Glied und steht heuer bei 24 Feldtoren. Frank Schoppe sollte für ihn etwas Neues finden. »Ich freue mich auf das, was kommt«, meint »Zeus« erwartungsfroh.
Der Wechsel ging ohne Animositäten vonstatten. Heiko Holtmann hatte zuvor mit seinem Hammer Trainerkollegen Kay Rothenpieler Kontakt aufgenommen. Aufgrund der Deppe-Verletzung wurden ursprüngliche Gedankenspiele, Katsigiannis zur neuen Saison unter Vertrag zu nehmen, in beiderseitigem Einvernehmen vorgezogen.
»Alexandros passt gut bei uns rein. Er ist flexibel in der Mitte und auf der linken Seite einsetzbar. Ich erwarte viel von ihm«, sagt Holtmann glücklich. Aufgrund seiner Schnelligkeit sei er auch in der 3:2:1-Deckung zu gebrauchen. »6:0 mag er nicht«, schmunzelt der HSG-Coach, der betont: »Dieser Spieler ist keine Notlösung, sondern auf jeden Fall eine Verstärkung für uns«.

Artikel vom 01.02.2005