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»Unappetitlicher
Aktionismus«

Empörung beim Hamburger SV

Hamburg (WB). Der knallharte Konter kam sofort: Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat Verdächtigungen empört zurückgewiesen, an der Manipulation des DFB-Pokalspiels gegen den SC Paderborn (2:4) beteiligt gewesen zu sein.
HSV-Präsident Bernd Hoffmann.

Das war die Antwort an Paderborns Club-Präsidenten Wilfried Finke, der hatte erklärt, er habe in der Partie am 21. August auch »Auffälligkeiten« von Seiten des des HSV gesehen. »Das ist eine glatte Unverschämtheit«, sagte HSV-Chef Bernd Hoffmann. Sein Club prüft jetzt rechtliche Schritte: »Wir werden mit allen Mitteln dagegen vor gehen.«
Zu Finkes Vermutung, er habe eine »Passivität« durch den HSV für durchaus für möglich gehalten, stellte Hoffmann fest: »Ich habe das zuerst als Satire gewertet. Da werden haltlose Pauschalverdächtigungen gegen den HSV und seine Spieler ausgesprochen. Unsere Spieler haben das auf eine Art und Weise kommentiert, die besser innerhalb der Kabine bleibt.«
Während der HSV nun rechtliche Schritte gegen den Präsidenten des Regionalligisten prüft, wird es keine eidesstattlichen Erklärungen von Seiten der Hanseaten geben, wie sie die Spieler des SC Paderborn jetzt ablieferten. »Das kommt für uns überhaupt nicht in Frage«, sagte Hoffmann. »Ich habe keine Lust, dass Spieler, Trainer und Funktionäre zu so haltlosen Dingen auch noch gefragt werden. Man darf schließlich nicht jedem Gerücht nachgehen.«
Der HSV-Chef, der weiter mit einer Wiederholung des Pokal-Spiels rechnet, hofft auf mehr Sachlichkeit in der Skandal-Diskussion. »Ich habe deshalb auch überhaupt kein Verständnis dafür, wenn man vom SC Paderborn eine weitere Sau durchs Dorf treibt«, sagte Hoffmann über den aus seiner Sicht »unappetitlichen Aktionismus« der Ostwestfalen.
Nach den Äußerungen aus Paderborn hat der HSV sofort Kontakt zum »großen DFB« aufgenommen, bestätigte Hoffmann. Er habe das Gefühl, dass die Aussagen auch dort auf Unverständnis gestoßen seien. Der Imageschaden für den deutschen Fußball sei inzwischen sehr groß: »Wenn aber jetzt lückenlos aufgeklärt wird und entsprechende Konsequenzen gezogen werden, dann sind die Folgen beherrschbar.«

Artikel vom 01.02.2005