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Evangelische Gemeinden
streben Vereinigung an

Finanznot zwingt zu einschneidenden Maßnahmen


Senne (ho). Angesichts klaffender Haushaltslöcher und dem Zwang zum Sparen prüfen die drei evangelischen Senner Kirchengemeinden einen ungewöhnlichen Schritt: Nach dem Motto »Aus drei mach eins« wollen sich Friedensgemeinde, Luthergemeinde und Christusgemeinde zum 1. Januar 2006 zu einer neuen Gesamtgemeinde zusammenschließen. Zu diesem Zweck wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die die Vereinigungsverhandlungen führen soll. Das gab Pastorin Dorothee Seredszus in der Gemeindeversammlung der Friedensgemeinde bekannt.
Trotz sehr unterschiedlicher Prägung und Ausrichtunmg in der Gemeindearbeit und der räumlichen Trennung zeigte sich Pastorin Seredszun von den Vorteilen einer Vereinigung überzeugt. »Jetzt können wir noch agieren und müssen nicht nur reagieren«. Von dem Zusammenschluss versprechen sich die Gemeinden einen größeren finanziellen Spielraum und dadurch mehr Möglichkeiten, Arbeitsfelder und Arbeitsplätze zu erhalten und Anpassungsmaßnahmen durchzuführen. Ein gemeindsames Auftreten gegenüber dem Stadtbezirk, verbunden mit einer besseren Verhandlungsposition sei ebenso von Vorteil wie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. »Das ermöglicht auch Projekte, die einzelne Gemeinden überfordern«.
In verschiedenen Arbeitsgruppen sollen die Bereiche Gottesdienste, Kirchenmusik, Jugendarbeiut, Kindergärten, Gemeindebüros und Finanzen beraten werden, parallel dazu erarbeitet die Steuerungsgruppe eine Gemeindesatztung. Ein permananter Prozess, in den auch der Kreissynodalvorstand, der Superintendent und das Landeskirchenamt einbezogen sind. Die Ergebnisse sollen dann im Juni in Gemeindeversammlungen vor-und zur Diskussion gestellt werden. Erst dann folgt der endgültige Beschluss der Presbyterien und danach beginnt der Genhemigungsprozess durch das Landeskirchenamt. Pastorin Dorothee Seredszun: »Wenn alles klappt, könnte ein Bevollmächtigtenausschuss zum 1. Januar die Leitung der Gesamtkirchengemeinde übernehmen«.
Kirchenintern hat der Verband der evangelischen Kirchengemeinden die drei Senner zu einer »Region« zusammengefasst. Und die muss insgesamt rund 60 000 Euro einsparen. Alle Gemeinden leiden unter Sparmaßnahmen und schrumpfender Zahl der Gemeindemitglieder. Der Christus-Gemeinde gehören 3 700 Mitglieder an, der Friedens-Gemeinde 3 400 und der Luther-Gemeinde nur noch 1 400.

Artikel vom 01.02.2005