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Rasiert und halbiert
Hart
am
Ball
Von Klaus Lükewille

Ein krimineller Wettskandal, eine stumpfe Doppelspitze und brisante 800 Millionen Oberhaus-Verbindlichkeiten. Als wenn es außerhalb des grünen Rasens nicht schon genug schlechte Nachrichten geben würde, jetzt mussten ein paar Bundesliga-Teams auf dem Platz auch noch nachziehen. Unbedingt.
Die Bilanz der Europacup-Auftritte am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: sechs Spiele, fünf Niederlagen, nur ein Sieg.
Das gefeierte halbe Dutzend, das einst im Dezember 2004 so stolz in die nächste Runde eingezogen ist, wurde rasiert und glatt halbiert. Auf Nimmerwiedersehen FC Schalke 04, VfB Stuttgart und Alemannia Aachen. Der Uefa-Cup wird auch 2005 ohne deutsche Beteiligung ausgespielt. Wieder einmal. Im Vorjahr waren die DFB-Klubs hier übrigens schon eine Runde früher draußen.
Diesmal reichte es immerhin unter die letzten 32 Mannschaften. Ein Schritt nach vorn, Klasse. Das gilt allerdings nur für den Zweitligisten. Aachen, der Außenseiter, hat sich in diesem Wettbewerb gut verkauft und noch besser kassiert.
Aber Schalke und Stuttgart? Das war international einfach zu wenig. Und das stimmt höchst bedenklich. Zwei Vereine, die in Deutschland zur Spitzengruppe zählen, sie konnten ihren Heimvorteil gegen Teams wie Donezk und Parma nicht nutzen.
Eine Lektion vor eigenem Publikum gab es vorher schon für den Meister. Der SV Werder Bremen musste erfahren, dass Olympique Lyon ein andere Hausnummer ist als Wolfsburg, Rostock, Mönchengladbach oder Hannover, die vorher im Liga-Alltag noch locker abgefertigt wurden.
Auch Leverkusen bekam in Liverpool die eisige Champions-League-Luft zu spüren. 0:3 und und 1:3. Bremen und Bayer droht das Aus. Und wahrscheinlich wird es wieder so, wie es auf dem heißen Europacup-Parkett fast immer war. Nur einer kam durch. Der FC Bayern München.

Artikel vom 26.02.2005