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Kinder - »verpackt« in Kunst und Musik

Ein vielschichtiger Rückblick im Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde Ummeln

Ummeln (mcs). Ein vielschichtiger Rückblick in eine Zeit, als in deutschen Kinderstuben noch nicht im Traum an Teletubbies, Gameboys und Co. zu denken war, gelang Judith Gröne (Klavier), Wolfgang Kiel (Rezitation) und Pia Bruch (Floristik) am Sonntag während eines gut besuchten Nachmittags mit Kunst und Musik im Gemeindehaus Ummeln. »Kinder, Kinder« lautete das Motto der kurzweiligen Veranstaltung.

Spielzeug von »Anno Dazumal« in Kombination mit Zeichnungen von Kindern des Ichtys-Kindergartens prägten eine Ausstellung, die Judith Gröne und ihr Team auf die Beine gestellt hatten. Diverse »antike Schätzchen« wie Puppenwagen, eine Spieluhr, Kinderbücher, eine Eisenbahn und sogar ein 100 Jahre altes Taufkleid hatten die eifrigen Sammler zusammengetragen. Die Besucher waren begeistert, wurden doch bei vielen durch die ungewöhnlichen Exponate Erinnerungen an die eigene Jugendzeit geweckt.
Reichlich Gelegenheit, ihre Eindrücke auszutauschen, hatten die Gäste beim Kaffeetrinken. An den mit Pia Bruchs wunderschönen Blumenkreationen frühlingshaft dekorierten Tischen mundeten Sahnetorte und Platenkuchen vorzüglich. Und auch Rezitationen und Musikstücke ließen sich in dem liebevoll gestalteten Ambiente vortrefflich genießen.
Mit einem Menuett von Leopold Mozart, das sein Sohn Wolfgang Amadeus im Alter von fünf Jahren innerhalb einer halben Stunde auf dem Klavier einübte, und einer Komposition, die das Wunderkind im Alter von acht Jahren selbst verfasste, eröffnete Pianistin Judith Gröne das Programm. Kleine Musik-Häppchen aus Robert Schumanns »Kinderszenen« und dem »Album für die Jugend« folgten. Zudem stellte Wolfgang Kiel den Zuhörern Nachdenkliches und Heiteres zum Thema »Kinder, Kinder« vor. So zeichnete der Rezitator anhand sorgfältig ausgewählter Textpassagen etwa von Erich Kästner und Thomas Mann den steinigen Weg des Erwachsenwerdens nach.
Zu guter letzt stellte Pfarrerin Annette Kleine den Gästen ein »Buch der Anteilnahme« mit Bildern und Texten der Kinder des »Treffpunkt Kirchen-Kids Ummeln« vor. Dieses solle, so die Pfarrerin, im Februar zusammen mit einer großzügigen Spende zu den Tsunami-Opfern nach Mullaitavu geschickt werden.
Mit Lebensratschlägen von Matthias Claudius ging der Nachmittag zu Ende. Zum Thema Weisheit zitierte ihn Wolfgang Kiel: »Was einer nicht hat, kann er nicht geben.«

Artikel vom 03.02.2005