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Quick Nicks
wichtigster Sieg

Heidfeld 2005 im BMW-Williams

Valencia (dpa). »Quick Nick« hat sich im spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen um das letzte freie Formel-1-Cockpit bei Williams-BMW knapp durchgesetzt und damit den drohenden Karriereknick verhindert.

»Ich wollte diesen Platz unbedingt haben. Für dieses Team anzutreten, ist die größte Chance meiner Karriere. Als es mir Frank Williams 20 Minuten vorher mitgeteilt hat, konnte ich es kaum glauben«, sagte Nick Heidfeld überglücklich nach der Bekanntgabe seiner Verpflichtung durch den britischen Teamchef bei der gestrigen Präsentation des neuen Rennwagens FW 27
»Es war eine sehr schwierige Wahl. Die Entscheidung ist erst in letzter Minute gefallen«, erklärte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. »Wir haben viel nachgedacht und abgewogen. Beide Fahrer sind ebenbürtig«, sprach Williams von einer hauchdünnen Entscheidung zu Gunsten des 84-maligen Grand-Prix-Starters. Der unterlegene Brasilianer Antonio Pizzonia bleibt Testfahrer des britisch-bayerischen Top-Teams. Mark Webber (Australien) stand schon seit Monaten als erster Stammpilot fest.
Offensichtlich haben Heidfelds überzeugende Leistungen bei dem mit 5:2 gewonnenen Testduell gegen Pizzonia sowie seine Erfahrung und technischen Fähigkeiten, das Auto weiterzuentwickeln, den Ausschlag gegeben. »Nick hat einen beeindruckenden Job gemacht. Er hat das zweite Cockpit mit seiner souveränen Vorstellung verdient«, bestätigte Theissen den gelungenen Auftritt des 27 Jahre alten Mönchengladbachers. Er sei zuversichtlich, dass Heidfeld die Erwartungen eher übertreffen werde, als sie nicht zu erfüllen.
Bei Heidfeld löste sich nach diesem Volltreffer die Spannung schnell. »Das ist der große Schritt, den ich mir in den letzten Jahren immer erhofft habe«, sagte der zuvor bei den Mittelfeldteams Prost, Sauber und Jordan fahrende Rheinländer. Jetzt sieht der als großes Talent geltende frühere Formel-3000-Meister endlich echte Titelchancen für sich. »Mein Ziel ist, in Zukunft die WM zu gewinnen. Wann, weiß ich noch nicht.« Mit einer direkten Kampfansage an den siebenmaligen Champion und erneuten Favoriten Michael Schumacher bei der am 6. März in Melbourne startenden Saison hielt sich Heidfeld jedoch zurück. Schließlich war Williams-BMW im Vorjahr als enttäuschender Vierter der Konstrukteurs-Wertung meilenweit hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurückgeblieben.

Artikel vom 01.02.2005