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Schiedsrichter-Tag
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Zuerst die Scheine für Robert Hoyzer, dann die Scheinheiligkeit danach: Oh, du schöne Schiedsrichter-Welt. War das wunderbar.
Als wenn es das Betrugs-Geständnis, erste Festnahmen, neue Verdächtigungen, krasse Fehlentscheidungen und falsche Pfiffe nie gegeben hätte. Der Spieltag 1 nach Hoyzer, so muss er bezeichnet werden, lief bestens über die Ball-Bühne. Wie »geschmiert« könnte man sagen, wenn die Bezeichnung in diesem Zusammenhang nicht vielleicht etwas zu glatt ist. Verzeihung.
Es war ja ohnehin die Runde der netten Worte. Noch nie wurden so viele Höflichkeiten zwischen Trainern, Spielern und Schiedsrichtern ausgetauscht. Sogar die Fans blieben ungewöhnlich brav. Und das ZDF, sonst die Vorführanstalt, verzichtete auf den »Pfiff des Tages«.
Hier werden Fehlentscheidungen angeprangert, die es diesmal selbstverständlich auch gegeben hat. Pietätvoll rückten sie positive Auftritte in den Blickpunkt.
Wack, ganz wacker.
Stark, ganz stark. Danke, ZDF.
Aber das bleibt nicht so. Garantiert nicht. Das kollektive »Artenschutz-Abkommen« wurde schon am Samstag unterlaufen. VfL Bochums Verteidiger Marcel Maltritz über seine neuen Erfahrungen mit dem Schiedsrichter: »Der Kemmling? Der war heute so wie immer. Arrogant.«

Artikel vom 31.01.2005